Die Nacht war für mich sehr unruhig, da mein Husten nicht
wirklich besser geworden ist. Ich beschließe mich nach dem Frühstück nochmal
hinzulegen. Die Anderen fahren früh zu dem Home
of boys, da dieses etwas weiter entfernt liegt und sie bis zum Lunch wieder
hier sein müssen. Dadurch verpasse ich leider den Gottesdienst mit Fr. Shay. Es
muss sehr berührend gewesen sein die Messe zusammen mit diesen Jungen zu
feiern, die von Fr. Shay und seinen MitarbeiterInnen aus den Gefängnissen
Manilas gerettet wurden. Viele von ihnen erfahren hier an diesem Ort zum ersten
Mal in ihrem Leben Zuwendung und eine würdevolle Behandlung. Erst vor kurzem
wurden 3 Jungen aus einem Gefängnis in Manila gerettet, die vor dem Pabstbesuch
verhaftet und eingesperrt wurden. So hat die Regierung die Straßen Manilas
„gesäubert“ – ganze Familien wurden in abgelegene Orte zwangsumgesiedelt und
Straßenkinder verhaftet und eingesperrt – nur damit ausgerechnet dieser Pabst
auf seinem Weg durch Manila keine Armut sehen muss. Wie hätte er wohl reagiert
wenn er das gewusst hätte?
Nach dem Mittagessen ist es dann endgültig Zeit für den
Abschied von Harald, Hiltrud und Matthias. Sie werden von Noli und Eric nach
Manila zum Flughafen gebracht. Auch von Sr. Carol müssen wir uns verabschieden,
denn sie begleitet die drei noch und muss dann in ihren Konvent nach Manila. Noli
und Eric kommen zurück zu PREDA und fahren uns dann morgen nach dem Frühstück
zurück nach Alaminos.
Nach dem „tränenreichen“ Abschied machen wir eine kurze
Siesta auf der Dachterasse und dann fahren Annette, Antoinette und Vanessa mit
dem Jeepney nach Olongapo-City um noch etwas Großstadtluft zu schnuppern. Ich
verzichte auf diesen Ausflug und versuche noch etwas Schlaf nachzuholen. Die
drei kehren mit reicher Ausbeute zurück denn der Shoppingvirus hat wieder zugeschlagen.
Als Erstes müssen sie sich den Staub der Großstadt abduschen. Man merkt hier
schon den Unterschied zwischen dem kleinen Provinzstädtchen Alaminos, wo alles
trotz der Lebendigkeit doch eher beschaulich zugeht, und diesen Städten Subic
und Olongapo, die viel hektischer, lauter und auch schmutziger sind.
Nach dem Abendessen verbringen wir den Rest des Tages auf
der Dachterrasse und essen den mitgebrachten Nachtisch, Flan und Cassava-Kuchen. Danach
gehen wir auf unser Zimmer, das wir uns inzwischen zu viert teilen - es hat so
was von Jugendherberge. Eine kleine Einstimmung auf die nächste Woche in
Bontoc, wo wir uns jeweils zu zweit ein Zimmer teilen werden.
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