Wurden wir im Priesterseminar in Alaminos von den Hunden und
Vögeln geweckt sind es hier in Urdaneta früh am Morgen noch vor Sonnenaufgang
die Hähne des Nachbarn, die uns aus unseren Träumen reißen. Zum Frühstück
treffen wir neben den Leuten von gestern Abend auch noch Fr. Aarons Mutter und
seinen ältesten Bruder, der eigentlich in Hawai lebt aber zur Beerdigung eines
Onkels angereist war.
Schon bald nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg, da
die Reise heute etwas länger dauern wird. Die Straße nach Bontoc führt über
Baguio in die Berge der Mountain Province. Es handelt sich um ein sehr
kurvenreiche und mit reichlich Steigungen und Abfahrten gespickte Route, die
einige Überraschungen für uns bereit hält. Vorbei an immer grüner und mit
Pinien bewachsenen Hügeln und terrassenförmig angelegten Gemüse und Reisfeldern
steigt die Straße immer weiter an bis wir bei 7.400 feet (= ca. 2.200m) den
höchsten Punkt erreichen. Von dort geht es dann wieder in teilweise extremen
Haarnadelkurven abwärts. Immer wieder muss unserer Fahrer anhalten, damit wir
die Schönheit dieser Landschaft in Bildern festhalten können.
Zum Lunch machen wir eine Pause in einem der kleinen
Bergdörfer und fahren gestärkt die letzten zwei Stunden unserem Ziel entgegen:
Bontoc, die Hauptstadt der Mountain-Province. Hier werden wir Christian Maier
und seine Familie besuchen, die seit 2012 für die COMUNDO (früher BMI) auf den
Philippinen sind und in Bontoc leben (mehr dazu unter www.maiersinbontoc.wordpress.com).
Untergebracht sind wir hier in dem Teng-Ab Retreat House des Vikariates Bontoc-Lagawe (www.teng-ab.com). Nachdem sich Ruben einmal
in dem Strassengewirr von Bontoc verfahren hat erreichen wir das Retreat-House
nach 8-stündiger Fahrt so gegen 17 Uhr. Da außer uns keine weitere Gruppe im
Haus ist hat jede von uns dann doch ihr eigenes Zimmer und auch Ruben unser
Fahrer. Der Leiter des Hauses zeigt uns in einem kurzen Rundgang auch noch den
Rest des Hauses der in der Küche endet, wo schon die Vorbereitungen für das
Abendessen laufen. Wir richten uns ein und Annette hat auch schon das
Wifi-Passwort erfragt, so dass wir kurz unsere Mails bzw. Facebook checken
können. Dann gibt es Tee bzw. Kaffee und ein Stück frisch gebackenen
Kartoffelkuchen mit Nüssen und Bananen – sehr lecker und mal was anderes nach
dem vielen Reis! Als wir noch so gemütlich zusammen sitzen steht auf einmal
Christian in der Tür, der sich für 17.30 Uhr angekündigt hatte. Wir haben uns
lange nicht gesehen und freuen uns ihn jetzt endlich wieder zu treffen. In den
nächsten drei Tagen wird er uns Bontoc und die Umgebung zeigen und wir werden
auch etwas über die Projektarbeit erfahren. Er hat einen komplett ausgearbeitet
Programmplan mitgebracht, den wir gemeinsam besprechen.
Dann essen wir zusammen und nach einem Umtrunk mit San
Miguel-Bier verabschiedet er sich von uns bis morgen. Wir gehen dann auch bald
ins Bett, denn die Fahrt heute war doch anstrengend. Auch wenn wir die unzähligen
Kurven nicht selbst gefahren sind werden wir heute Nacht davon träumen.
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