Mittwoch, 28. Januar 2015

Mittwoch, 28.01.2015



Für heute wurde unser Programm geändert – statt nach Burgos fahren wir nach Mangatarem. Dort treffen wir Simon und Imelda Czendlik von der Schweizer Organisation COMUNDO (früher BMI =Bethlehem Mission Immensee), die hier seit 2012 das Aufforstungsprojekt des Bistums betreuen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und Einführung durch Simon fahren wir direkt in die Barangay Pacalat. Je höher wir kommen desto unwegsamer wird das Gelände und ab einem bestimmten Punkt geht es nur noch zu Fuß weiter. Der Weg zum Aufforstungsbereich führt über eine Hängebrücke bzw. durch den Fluss. Hier trennen sich meine Wege von der Gruppe. Da ich das Projekt schon 2x gesehen habe, muss ich mir den beschwerlichen Weg nicht ein drittes Mal antun. Ich warte im Schatten eines Baumes auf die  Rückkehr der Gruppe und vertreibe mir die Zeit mit Lesen. Die anderen machen mit Simon und Imelda den Aufstieg zu den Feldern wo seit Ende der 90er Jahre immer wieder neue Bäume gepflanzt wurden. Dort gibt es auch eine Baumschule, wo Setzlinge vorgezogen werden. Die Farmer, die auch vor Ort leben, kümmern sich um die Baumschule und die Pflege der Neuanpflanzungen. Nach ca. zwei Stunden ist die Gruppe zurück und wir fahren wieder nach Mangatarem. Dort besorgen wir im Supermarkt zwei große Packungen Eis und genießen es im Garten von Simon und Imelda. Nach zwei Stunden Austausch mit den beiden machen wir uns zurück auf den Weg in unser Quartier, aber nicht ohne vorher  bei „7eleven“ noch verschiedene Biersorten zu besorgen – die Bierkenner unter uns sind nur mit SAN MIGUEL“ nicht mehr zufrieden zu stellen. Da der Tag sehr anstrengend war gehen wir alle heute schon früh ist Bett.

Dienstag, 27.01.2015



Auf unserem Programm für heute steht nur der Austausch mit den Partnergemeinden über das Scholarship-Program (Schülerförderung). Wir werden wieder von Noli abgeholt und zur Kathedrale nach Alaminos gebracht. Dort erwarten uns im neu renovierten Pastoralcenter schon die VertreterInnen aus unseren Partnergemeinden. Wir treffen heute auch zum ersten Mal Fr. Rey, der in den letzten Tagen in Manila war. Nach der Begrüßungsrunde erhalten wir von Fr. Rey zuerst eine Einführung über die Struktur der Bistumsorganisationen. Danach sprechen wir über die Scholarship-Programme der verschiedenen Gemeinden, deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Nach dem Meeting gibt es noch eine kleine Merienda (=Zwischenmahlzeit), dann nutzen wir die Gelegenheit um im Büro nochmal das WLAN zu nutzen, das heute besser funktioniert. Anschließend werden wir zurückgebracht ins Priesterseminar zum Mittagessen.
Da für heute ein „freier Nachmittag“ auf dem Programm steht haben wir uns entschlossen direkt nach dem Mittagessen nach Dasol an den Strand zu fahren. Wir verbringen dort einen schönen Tag mit Schwimmen, Strandspaziergängen und Lesen. Zwischendurch besorgen uns Noli und Vanessa frische Kokosnüsse. Musikalisch begleitet werden wir von schrägem Karaokegesang filipinischer Strandbesucher. Direkt nachdem wir die Sonne im chinesischen Meer haben versinken sehen fahren wir zurück zum Abendessen und unserem üblichen Abendprogramm.

Montag, 26.01.2015



Nach der ersten Nacht im Priesterseminar, begleitet von den ungewohnten Geräuschen wie lautes Hundegebell nachts um 2.00h und intensivem Vögelgezwitscher nach Sonnenaufgang direkt vor dem Fenster ,sitzen wir mehr oder weniger ausgeschlafen am Frühstückstisch. Wir genießen die mitgebrachten Köstlichkeiten (Nutella, Marmelade, Wurst)  zusammen mit lokalen Früchten (Mangos, Bananen, Melone). Bevor wir dann nach Alaminos fahren zeigt uns Noli, ein Mitarbeiter des Social Action Center, noch die Farm hinter dem Priesterseminar wo Reis und Gemüse angebaut wird. Da die Regenzeit bereits vorbei ist, sind nur noch die Felder mit Reis bepflanzt, die in der Nähe der Wasserquelle liegen, alle anderen Felder liegen brach bis zur nächsten Regenzeit die ca. Mai/Juni beginnt.
In Alaminos erwarten uns Sr. Carol und Fr. Windell, der u.a. Leiter des Social Action Center ist. Unser Programm für heute sieht folgende Punkte vor: St. Joseph College, Radio Station und Social Action Center. Zuerst machen wir mit der Schulleiterin einen Rundgang durch das St. Joseph College, in dem von der ersten bis zur neunten Klasse (amerikan.Schulsystem)  insgesamt ca. 1.300 SchülerInnen von 45 LehrerInnen unterrichtet werden. Das College ist eine Privatschule und gehört dem Bistum Alaminos. Die SchülerInnen zahlen zwischen 11.000 und 14.000 Pesos Schulgeld pro Jahr (bei heutigem Kurs sind das zwischen 220 und 280 Euro). Aus dem eingenommenen Schulgeld finanziert das Bistum die laufenden Kosten und Gehälter der LehrerInnen und Verwaltungsangestellten.
Die Schulleiterin führt uns in eine der unteren Klassen in der gerade Mathematikunterricht stattfindet, der natürlich durch unser Erscheinen unterbrochen wird – an deutschen Schulen undenkbar, aber hier offensichtlich kein Problem. „Good morning visitors“ schallt es uns entgegen, als wir den Klassenraum betreten. Vanessa hat nach kurzer Zeit schon das Eis gebrochen und so gibt es für das Foto sogar ein paar lächelnde Gesichter.
Nach unserem Schulrundgang geht es zur Radiostation – hier ist seit kurzem nur noch der AM-Sender aktiv  – der FM-Sender ist umgezogen nach Burgos und wird dort von Fr. Aaron und seinen Mitbrüdern betrieben. Da die beiden leitenden Priester nicht da sind verschieben wir unseren Besuch auf einen anderen Tag und gehen stattdessen direkt weiter zum Social Action Center. Fr. Windell ist hier seit einiger Zeit der Leiter. Er ist dabei, mit Unterstützung von Sr. Carol, die Arbeitsbereiche des Centers neu zu strukturieren. In einer kurzen Präsentation erfahren wir von den Projekten und Aktivitäten. Unter dem neuen Namen Diocesan Caritas Center soll diese neu gegliedert und durchgeführt werden.
So vergeht der Vormittag schnell und schon ist es Zeit zum Mittagessen, das wir heute im Bischofshaus einnehmen. Anschließend versuchen Vanessa und ich unsere bisherigen Berichte hochzuladen, was sich als schwierig erweist, da die Internetverbindung nicht sehr stabil ist und immer wieder zusammen bricht. Wenn ich mein Blog also nur unregelmäßig füllen kann liegt das auch daran. Ich hoffe, dass Ihr mir als LeserInnen trotzdem treu bleibt…;-)
Nach einer kurzen Mittagspause müssen wir dann noch ein paar Besorgungen machen. Friederike und Carolin kennen sich inzwischen in Alaminos gut aus und stehen uns als Shoppingberaterinnen zur Seite. So können wir unsere To-Do-Liste in kurzer Zeit erledigen und nach einer Kaffeepause im Bischofshaus geht es zurück ins Priesterseminar. Die Rückfahrt bildet den krönenden Abschluss dieses Tages, denn wir fahren nicht mit dem Auto sondern verteilt auf drei Tricycles (Motorrad mit meistens überdachtem Beiwagen in dem nicht allzu viel Platz ist). Das Fahrerlebnis ist wirklich einmalig – jede Bodenwelle ist direkt spürbar und der Fahrtwind bringt uns in den Genuss der verschiedensten Gerüche - von Kohlendioxid  bis Knoblauchduft ist alles dabei.
Dieser Tag endet in guter Tradition nach dem Essen mit dem gemeinsamen Abendgebet und anschließender Runde bei San Miguel-Bier.

Sonntag, 25. Januar 2015

Anreise 23./24./25.01.2015



Nach nicht mal einem Jahr (wer meinen Blog verfolgt erinnert sich) bin ich schon wieder auf dem Weg nach Alaminos. Meine inzwischen sechste Reise startet am Freitag, nach einem gemeinsamen Frühstück mit meinen Eltern und meinem Neffen Leo. Die drei bringen mich zur U-Bahn Haltestelle „Hohemark“ von wo ich mit dem ÖPNV den Weg zum Flughafen antrete. Da alle Anschlüsse klappen bin ich schon eine ¾-Stunde vor der verabredeten Zeit am Terminal 2 und verbringe die Wartezeit auf den Rest der Reisegruppe mit „Leute gucken“. Dieses Jahr besteht unsere Reisegruppe außer mir aus folgenden Personen: Antoinette aus Schwanheim, Matthias und Hiltrud aus Hofheim, Annett aus Hochheim, Harald aus Bonames und Vanessa von der Abteilung Weltkirche im BO aus Limburg.
Da die Tickets günstig waren, fliegen mal wieder mit Emirates, also über Dubai. Nach dem Einchecken bleibt nur kurze Zeit für ein letztes Gruppenfoto und Verabschiedung von denen, die daheim bleiben müssen. Als wir Passkontrolle (inzwischen voll automatisiert) und Sicherheitscheck hinter uns gelassen haben stellen wir fest, dass wir schon an der Flughafenkapelle vorbei sind. Also findet unser kleiner Reisesegen in einer Ecke des Wartebereichs vor dem Boarding statt. Von dort rufen wir ein letztes Mal Peter an, der leider seine Reise dieses Jahr aus Krankheitsgründen absagen musste, was wir alle sehr bedauern.
Der Flug von Frankfurt nach Dubai verläuft einigermaßen ruhig und angenehm. Wir haben viel Platz, da es sich um eines der größeren Flugzeugmodelle handelt (A380?? – da kenn ich mich zu wenig aus) und die Maschine nicht ausgebucht ist. Die 6 Stunden bis Dubai vergehen schnell und wir landen in der hell erleuchteten Stadt inmitten der Wüste um 23:55h Ortszeit. Jetzt müssen wir bis 3:30h warten – dann startet unser Anschlussflug nach Manila. Die Wartezeit überbrücken wir mit einem Spaziergang durch die Geschäfte des Flughafens. Trotzdem es mitten in der Nacht ist, kommt man sich vor, wie am Samstag auf der Zeil. Dubai ist in dieser Region ein Drehkreuz für Flüge aus und in alle/n Richtungen und das rund um die Uhr, sowas wie ein Nachtflugverbot ist hier nicht bekannt.
Der zweite Teil der Reise verläuft dann schon etwas beengter als der erste. Die Maschine ist fast voll und auch kleiner. Trotzdem versuchen wir zu schlafen, da sich die Müdigkeit inzwischen eingestellt hat. Das gelingt Einigen mehr, den Anderen weniger. Bei unserer Landung in Manila sind dann alle aber wieder wach. Wir landen um 16:00h am neuen Terminal 3 – das war letztes Jahr noch im Bau und wurde kurz vor dem Pabstbesuch eröffnet. Wir sind mit Sr. Carol im Abholbereich im Sektor XYZ verabredet. Als wir aus dem Flughafengebäude kommen gibt es aber nur die Sektoren 1-9. Nach einem Telefonat mir Sr. Carol stellt sich heraus, dass sie uns am „alten“ Terminal 1/2 erwartet hat. Nach ½ Stunde sind die Abholfahrzeuge dann da und aufgrund der fortgeschrittenen Zeit verabreden wir direkt zum Abendessen zu fahren und danach erst in den Konvent, wo wir übernachten.
Eigentlich könnte es dann los gehen, aber in dem Abholbereich geht es auf einmal nicht mehr vorwärts. Die Autos stehen in drei Spuren und wir brauchen mehr als 2 Stunden um aus dem Flughafenbereich heraus und auf die andere Seite zu kommen in Richtung Hafen. Das liegt neben dem hohen Verkehrsaufkommen u.a. auch daran, dass sich die 3-spurige Trasse am Ende des Flughafenbereichs auf eine Spur verengt und dann in den zäh fließenden Verkehr mündet. Das ist hier natürlich nicht mit Ampeln geregelt und so fahren alle auf einmal los und kreuz und quer. Aber irgendwann schaffen wir es dann doch noch zum Hafen, wo wir in einem Restaurant Fisch und Meeresfrüchte essen, die wir vorher noch auf dem direkt daneben liegenden Markt gekauft haben. Müde und satt kommen wir dann so gegen 22:30h im Konvent der Salvatorian Sisters an, wo wir direkt unsere Zimmer beziehen und schlafen gehen.
Der Sonntag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück mit Mangos, Toast mit Marmelade und Rührei. Dann starten wir direkt in Richtung Alaminos. Da kein Werktag ist sind die Straßen angenehm leer und wir erreichen bald den Highway nach Norden. In Tarlac, wo wir sonst immer unsere Mittagspause einlegen, machen wir eine kurze Pause und fahre dann direkt weiter, da es für Lunch noch zu früh ist. Gegen Mittag sind wir schon in Mangatarem, wo wir unser Mittagessen im einzigen Restaurant am Ort einnehmen. Mit uns sind aber auch viele Andere auf diese Idee gekommen und so ist das Lokal voll und wir müssen ca. eine ¾-Stunde warten bis wir uns endlich zum Essen setzten können. Viele Tische sind reserviert, u.a. auch für eine Hochzeit mit mehr als 30 Personen. So kann man natürlich auch den schönsten Tag im Leben verbringen – Essen in einem Fastfood-Restaurant. Es kann sich halt nicht jeder eine opulente Feier leisten.
Nach einer kurzen Stipvisite in der Kirche machen wir uns auf den Weg die letzten Kilometer bis zum Priesterseminar hinter uns zu bringen. Wir kommen gegen 15:00h in Makatiw an und werden von 5 der 9 Seminaristen willkommen geheißen.  Um 18:00h gibt es einen Gottesdienst mit Fr. Mel und den Priestern und Freunden aus den Partnergemeinden. Bis dahin haben wir Zeit anzukommen, unsere Koffer auszupacken und  schon die Umgebung des Priesterseminars zu erkunden.
Den Gottesdienst feiern wir mit den Delegationen aus unseren 3 Partnergemeinden Bani, Mabini und Salasa und natürlich mit Carolin und Friederike, den beiden Freiwilligen, die die nächste Woche mit uns verbringen werden. Nach dem Gottesdienst und Abendessen folgt ein kleines Programm mit der Vorstellung der verschiedenen Gruppen und einem gemeinsamen Lied zum Abschluss. Wie nach „Filipino-Time“ üblich endet die Veranstaltung noch vor 21.00h, denn viele haben einen etwas weiteren Heimweg und Montag ist für die meisten wieder ein Arbeitstag.
Nachdem alle Gäste gegangen sind sprechen wir mit Sr. Carol noch das Programm der nächsten 14 Tage durch und beenden unsere Rund bald, denn nach zwei Reisetagen mit wenig Schlaf benötigen wir alle ein bisschen Erholung. Von lauter Karaokemusik aus der Nachbarschaft werden wir mehr oder weniger sanft in den Schlaf gesungen.

Donnerstag, 22. Januar 2015

Aufbruch nach Alaminos

Es ist Donnerstag, 22.01.2015 - 23:49h und der Koffer ist endlich gepackt. Kaum zu glauben, aber das wird jetzt schon meine 6. Reise nach Alaminos! Hätte mir früher jemand gesagt, dass Südostasien mal mein Lieblingsreiseziel wird den hätte ich doch glatt für verrückt erklärt!
Dieses Jahr fliege ich nicht alleine sondern wieder mit einer Gruppe. Die ersten beiden Wochen verbringen wir in Alaminos und nach einem Kurzbesuch bei Preda in Olongapo wird ein Teil der Gruppe nach Hause fliegen und der Rest (auch ich) besucht noch Christian Maier und seine Familie in Bontoc. Das wird dann auch der etwas touristischere Teil der Reise, denn wir werden uns u.a. die Reisterassen in Banaue anschauen - ein Weltkulturerbe. Wen es interessiert - hier kann man dazu Informationen finden:  http://www.weltkulturerbe.com/weltkulturerbe/asien/reisterrassen-philippinen.html.
So, jetzt gehe ich ins Bett, denn ich bin morgen früh bei meinen Eltern zum Frühstück verabredet und dann werde ich an die Bahn gebracht und mache mich auf den Weg zum Flughafen.
Also dann, bis bald auf dieser Seite!