Mittwoch, 11. Februar 2015

Mittwoch, 11.02.2015



Heute starten wir schon früh um 7.30 Uhr denn wir wollen in Aguid, einer Gemeinde der Parish von Sagada den Festgottesdienst zum Heiligenjubiläum von Our Lady of Lourdes mitfeiern der schon um 9.00 Uhr beginnt. An der Schule steigen noch Christian und Debora zu uns ins Auto und dann geht es hinauf in die Berge Richtung Sagada. Wenn wir der Meinung waren in den Gemeinden rund um Alaminos seien die Straßen schlecht, dann lernen wir heute, dass es noch schlimmer geht. An vielen Stellen sind die Straßen zementiert, aber zwischendurch gibt es immer mal wieder Stellen, wo die Straßen nur noch aus Schotter bestehen, da sie abgebrochen sind aufgrund des schlechten Untergrund. Das nennt man hier sinking road. Teilweise ist es auch so eng, dass man nur hoffen kann, dass nicht gerade ein Bus oder LKW entgegen kommt. In Sagada sammeln wir dann noch Magda auf, die Kollegin von Christian.
In Aguid angekommen erfahren wir, dass der Gottesdienst doch erst um 10.00 Uhr beginnt. So haben wir eine Stunde Zeit um einen Gang durch die Reisfelder zu machen. Sehr berühmt sind ja die Reisterrassen von Banaoe, die 2.000 Jahre alt sein sollen und von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt wurden. Aber die anderen Reisfelder in der Mountain-Province sind sicher ebenso alt und mindestens genauso sehenswert.
Da wir als Überraschungsgäste gekommen sind und keiner mit uns gerechnet hat, haben wir die Chance heute hier einen ganz normalen Gottesdienst mit zu feiern. Die Texte und Lieder sind im Dialekt der Region. Da die Liturgie ja gleich ist macht uns das nichts aus. Nach dem Gottesdienst gibt es noch ein kleines Programm, wo spontan einige DorfbewohnerInnen singen oder tanzen. Auch wir tragen mit zwei deutschen Liedern dazu bei. Leider fehlt uns Matthias Gitarrenbegleitung, aber dafür werden wir stimmlich von Christian unterstützt. Danach gibt es dann Lunch für alle in der Kirche. Es werden einfach die Bänke an der Seite im Kreis aufgestellt bzw. in der Mitte als Büffet für die mitgebrachten Speisen. Auch wir stellen unser Picknick dazu und so gibt es eine bunte und vielfältige Auswahl für alle. Bemerkenswert ist die Auswahl an verschiedenen Reissorten. Laut Christian soll es davon in der Region 1.200 verschiedene Variationen geben.
Unser nächstes Ziel ist dann Sagada, wo wir uns die hängenden Särge (hanging coffins) ansehen wollen. Wir werden zu einer Höhle geführt, in der die Toten eines Clans bestattet werden. Der Weg dorthin ist zwar nicht weit aber eine Herausforderung für die Oberschenkelmuskulatur da die Stufen teilweise sehr hoch sind. Nach der Tradition der Bergvölker werden die Toten in Särgen aus Holz bestattet, die in den Höhlen gestapelt bzw. an die Wände gehängt werden. Dort können nur die Toten bestattet werden, die der Clan für würdig erachtet, da von diesem Ort eine besondere Kraft ausgehen soll.
Auf dem Rückweg machen wir Pause in einem Café wo es leckeren Lemonpie für alle gibt. Dann gehen wir zu Fuß zurück bis zum Krankenhaus wo Ruben mit dem Auto auf uns wartet. Unterwegs gibt es viele Möglichkeiten Andenken zu kaufen. Sagada ist auch berühmt für seine Webereien. Es gibt sehr schöne Stoffe aus welchen hier z.B. Taschen in allen Größen gefertigt werden und vieles mehr – also ein Paradies für unsere Shoppingvictims. Hier sehen wir auch viele Touristen aus dem Ausland, da die hängenden Särge von Sagada sehr berühmt sind und zu den Sehenswürdigkeiten gehören die ein Reisender auf den Philippinen gesehen haben muss. Darüber ließe sich ja streiten, aber auf jeden Fall leben viele Familien in Sagada von und mit den Touristen.
Die Rückfahrt gestaltet sich genauso spannend wie die Hinfahrt denn es ist 17.00 Uhr, d.h. Rushhour. Um diese Zeit schließen die Büros und Schulen und alle wollen möglichst noch vor dem Dunkelwerden um 18.00 Uhr nach Hause – wir natürlich auch.

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