Heute starten wir schon früh um 7.30 Uhr denn wir wollen in
Aguid, einer Gemeinde der Parish von Sagada den Festgottesdienst zum
Heiligenjubiläum von Our Lady of Lourdes
mitfeiern der schon um 9.00 Uhr beginnt. An der Schule steigen noch Christian
und Debora zu uns ins Auto und dann geht es hinauf in die Berge Richtung
Sagada. Wenn wir der Meinung waren in den Gemeinden rund um Alaminos seien die
Straßen schlecht, dann lernen wir heute, dass es noch schlimmer geht. An vielen
Stellen sind die Straßen zementiert, aber zwischendurch gibt es immer mal
wieder Stellen, wo die Straßen nur noch aus Schotter bestehen, da sie abgebrochen
sind aufgrund des schlechten Untergrund. Das nennt man hier sinking road. Teilweise ist es auch so
eng, dass man nur hoffen kann, dass nicht gerade ein Bus oder LKW entgegen
kommt. In Sagada sammeln wir dann noch Magda auf, die Kollegin von Christian.
In Aguid angekommen erfahren wir, dass der Gottesdienst doch
erst um 10.00 Uhr beginnt. So haben wir eine Stunde Zeit um einen Gang durch
die Reisfelder zu machen. Sehr berühmt sind ja die Reisterrassen von Banaoe,
die 2.000 Jahre alt sein sollen und von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt
wurden. Aber die anderen Reisfelder in der Mountain-Province sind sicher ebenso
alt und mindestens genauso sehenswert.
Da wir als Überraschungsgäste gekommen sind und keiner mit
uns gerechnet hat, haben wir die Chance heute hier einen ganz normalen
Gottesdienst mit zu feiern. Die Texte und Lieder sind im Dialekt der Region. Da
die Liturgie ja gleich ist macht uns das nichts aus. Nach dem Gottesdienst gibt
es noch ein kleines Programm, wo spontan einige DorfbewohnerInnen singen oder
tanzen. Auch wir tragen mit zwei deutschen Liedern dazu bei. Leider fehlt uns
Matthias Gitarrenbegleitung, aber dafür werden wir stimmlich von Christian
unterstützt. Danach gibt es dann Lunch für alle in der Kirche. Es werden
einfach die Bänke an der Seite im Kreis aufgestellt bzw. in der Mitte als
Büffet für die mitgebrachten Speisen. Auch wir stellen unser Picknick dazu und
so gibt es eine bunte und vielfältige Auswahl für alle. Bemerkenswert ist die
Auswahl an verschiedenen Reissorten. Laut Christian soll es davon in der Region
1.200 verschiedene Variationen geben.
Unser nächstes Ziel ist dann Sagada, wo wir uns die
hängenden Särge (hanging coffins) ansehen wollen. Wir werden zu einer Höhle
geführt, in der die Toten eines Clans bestattet werden. Der Weg dorthin ist
zwar nicht weit aber eine Herausforderung für die Oberschenkelmuskulatur da die
Stufen teilweise sehr hoch sind. Nach der Tradition der Bergvölker werden die
Toten in Särgen aus Holz bestattet, die in den Höhlen gestapelt bzw. an die Wände
gehängt werden. Dort können nur die Toten bestattet werden, die der Clan für
würdig erachtet, da von diesem Ort eine besondere Kraft ausgehen soll.
Auf dem Rückweg machen wir Pause in einem Café wo es
leckeren Lemonpie für alle gibt. Dann gehen wir zu Fuß zurück bis zum
Krankenhaus wo Ruben mit dem Auto auf uns wartet. Unterwegs gibt es viele
Möglichkeiten Andenken zu kaufen. Sagada ist auch berühmt für seine Webereien.
Es gibt sehr schöne Stoffe aus welchen hier z.B. Taschen in allen Größen
gefertigt werden und vieles mehr – also ein Paradies für unsere
Shoppingvictims. Hier sehen wir auch viele Touristen aus dem Ausland, da die
hängenden Särge von Sagada sehr berühmt sind und zu den Sehenswürdigkeiten
gehören die ein Reisender auf den Philippinen gesehen haben muss. Darüber ließe
sich ja streiten, aber auf jeden Fall leben viele Familien in Sagada von und
mit den Touristen.
Die Rückfahrt gestaltet sich genauso spannend wie die
Hinfahrt denn es ist 17.00 Uhr, d.h. Rushhour. Um diese Zeit schließen die Büros
und Schulen und alle wollen möglichst noch vor dem Dunkelwerden um 18.00 Uhr
nach Hause – wir natürlich auch.
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