Heute fahren wir nach Kayan. Das ist eine Missionsstation in
den Bergen ca. 1 Stunde Fahrt Richtung Baguio. Antoinette begleitet uns heute
nicht, da sie einen Ruhetag braucht. Dafür sind aber wieder Christian, Debora
und Magda mit von der Partie. Auf dem Weg dorthin sehen wir eine ganz andere
Landschaft als gestern. Die Täler sind weiter und die Reisfelder großflächiger.
Außerdem gibt es in dieser Gegend sehr viele Kiefernwälder. Aus diesem Holz
werden hier auch die traditionellen Häuser gebaut.
In Kayan erwarten uns schon Fr. Marion, der Priester der
Gemeinde, und zwei Frauen aus den BEC’s (=
basic eclasial communities = kleine christliche Gemeinschaften). Nach der
Vorstellungsrunde gibt es eine kurze Einführung über die Projekte in der
Gemeinde. Fr. Marion betreibt rund um die Kirche Organic Farming d.h.er hat
eine kleine Schweine- und Hühnerzucht deren organische Abfälle zum Einen zur
Produktion von Biogas verwendet werden und zum Anderen für die Produktion von
organischem Dünger (ähnlich wie wir es schon in Bani bei Nito und Dulce gesehen
haben). Der Dünger wird dann in dem Gemüsegarten verwendet der auch zur Kirche
gehört. Hier können die Farmer der Umgebung lernen welche Gemüsesorten
gepflanzt werden können wenn keine Reissaison ist. Weiter unterhalb im Dorf
gibt es noch einen Kuhstall wo mit dem Kuhdung organischer Dünger produziert
wird. Es gibt dort allerdings derzeit nur eine Kuh.
Eine der Frauen zeigt uns dann noch ihre kleine Schweine-
und Hühnerzucht. Dafür müssen wir wieder viele Stufen nach unten und danach
auch wieder nach oben laufen. Auf dem Weg begegnen uns immer wieder Leute mit
Wasserkanistern. Fr. Marion erzählt uns, dass es im Dorf eine Quelle mit healing water gibt (Heilwasser). Das
Wasser wurde getestet und als Trinkwasser deklariert. Seitdem pilgern die Massen
dorthin um das Wasser zu zapfen. Alleine in der Zeit wo wir dort sind halten
immer wieder große LKW’s und Busse voller Menschen mit Kanistern die zur Quelle
hinuntergehen. Am schlimmsten sei der Andrang am Wochenende.
Den Abschluss unseres Rundganges bildet der Besuch der
Kirche. Hier gibt es zwei wunderschöne Altarbilder – Gemälde eines
philippinischen Künstlers der biblische Szenen in der Tradition der Bergvölker
abgebildet hat.
Danach ist schon wieder Zeit fürs Mittagessen. Heute gibt es
für uns Fleisch, Gemüse und Salat aus der Produktion von Fr. Marion. Besonders
der Salat schmeckt sehr lecker – grüner Salat mit Gurken und Tomaten und
geriebenem Käse.
Nach der ausgiebigen Mittagspause erwartet uns noch ein
besonderer Höhepunkt. Die SchülerInnen der benachbarten katholischen Schule
führen uns zwei traditionelle Tänze vor. Gekleidet in die für Kayan
traditionellen Kostüme und mit Trommeln und Gongs ist diese Vorführung für uns
ein wahrer Augen –und Ohrenschmaus. Zum Schluss werden wir Gäste auch zum
Tanzen aufgefordert. Wir reihen uns ein bei den Mädchen und versuchen den
Tanzschritten und Figuren so gut es geht zu folgen. Das macht nicht nur uns
sondern auch allen anderen Akteuren und den Zuschauern viel Spaß. Nach dem
Gruppenbild ist es dann auch schon wieder Zeit zum Verabschieden.
Zurück in Bontoc machen wir noch ein paar letzte
Besorgungen, d.h. wir gehen Andenken kaufen. Dann treffen wir uns nochmal mit
Nicola und den Kindern auf einen letzten Kaffee, dann müssen wir uns von ihnen
verabschieden. Heute ist unser letzter Abend denn morgen fahren wir zurück
Richtung Pangasinan.
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