Donnerstag, 11. Februar 2016

Wieder daheim!



Donnerstag, 11.02.2016 – 
Nach weiteren 6 Stunden Flug lande ich um 12.00 Uhr in Frankfurt und die heimische Erde hat mich wieder. Nach 2 ½ Wochen Sommer muss ich mich hier jetzt erst wieder an den Winter gewöhnen. Bis der Arbeitsalltag nächste Woche wieder los geht habe ich noch 3 Tage Zeit mich zu akklimatisieren. Es war wieder eine schöne Reise mit vielen neuen Erlebnissen und Begegnungen aber auch Wiedersehen von bekannten Orten und Gesichtern. Ich hoffe, dass es Jutta und Theo auch gefallen hat und sich andere vielleicht davon anstecken lassen und mit mir das nächste Mal nach Bani fahren.
Wie immer an dieser Stelle danke ich allen, die meinem Blog gefolgt sind. Ich hoffe es hat Euch wieder gefallen und Ihr bleibt der Partnerschaft verbunden – Mabuhay bis zum nächsten Mal!

...und hier nochmal unsere Bankverbindung für alle, die gerne unsere Projekte unterstützen möchten (entsprechende Spendenquittungen werden vom Pfarrbüro in Neu Anspach ausgestellt):

Spendenkonto für Bani: Kennwort „Partnerschaft Bani“ – Kath.Kirchengemeinde St.Georg - Konto IBAN DE60 5019 0000 0300 7504 60 – BID FFVBDEFF.
 

Mittwoch, 10. Februar 2016

Heimreise – das Five-Star-Abenteuer

Mittwoch, 10.02.2016 – Heute ist der Tag meiner Abreise gekommen. Nach unserem letzten gemeinsamen Frühstück verabschiede ich mich von Fr.Aaron und den Brüdern und von Ingrid und Heribert. Dann bringen mich Peter und Christa nach Alaminos zum Busterminal der FiveStar-Linie. Von hier aus nehme ich den nächsten Bus nach Manila-Pasay – das ist ganz in der Nähe des Flughafens. Es gibt keinen Fahrplan aber ich muss nicht lange warten, schon nach 20 Minuten kommt der Bus. Die Fahrt kostet 400 Pesos (= 8 Eur) und dauert ca. 7 Stunden mit zwei regulären Pausen in Tarlac und Clark. Natürlich hält der Bus auch unterwegs immer wieder um Passagiere ein- und aussteigen zu lassen. Trotzdem sind wir aber ziemlich schnell unterwegs. Zur Unterhaltung werden auf einem Bildschirm, der über dem Kopf des Fahrers angebracht ist, Filme gezeigt. Jasmine hat mich schon vorgewarnt, dass meist chinesische Filme mit Untertitel oder in Tagalog synchronisiert gezeigt werden. Aber ich habe Glück, als erstes sehen wir einen der vielen Teile der „Transformers“-Reihe (den mit Mark Wahlberg) und als zweites dann „Avatar“. Der junge Fahrtbegleiter/Kassierer hat wohl einen guten Geschmack was Filme angeht. Wir erreichen die Stadtgrenze von Manila gegen 15.00 Uhr. Da viel Verkehr ist brauchen wir bis Pasay noch ca. 1 ½ Stunden durch die Stadt. Vom Bus aus habe ich nochmal einen ganz anderen Blick. Die Busroute führt durch die einfachen Stadtgebiete, vorbei an obdachlose Menschen die mitten auf dem Gehweg im Schatten eines Baumes schlafen und Slums entlang des Flusses der so mit Plastikmüll verdreckt ist, dass man das Wasser kaum mehr sehen kann. Wieder einmal werde ich daran erinnert wie gut es mir geht und was für ein Glück ich habe in einem europäischen Land geboren worden zu sein. Vom Busterminal in Pasay nehme ich dann ein Taxi zum Flughafen. Ich muss das Taxi nicht selbst suchen. Sobald ich aus dem Bus gestiegen bin und mein Gepäck entgegen genommen habe kommt schon einer angerannt und fragt ob ich ein Taxi benötige. Dann läuft er los und hält im fließenden Verkehr das nächste leere Taxi an und handelt den Preis aus. Klar springt für ihn dabei auch was heraus - damit verdient er sich seinen Lebensunterhalt. Für das Taxi zahle ich auch nochmal 400 Pesos (gleicher Preis wie für die Busfahrt aber nur 30 Minuten Fahrtzeit!). Das "Abenteuer" mit dem Five-Star-Bus von Alaminos nach Manila zu fahren ist für mich also gut ausgegangen. Es gab unterwegs keine Pannen und Verzögerungen und ich bin nicht übers Ohr gehauen worden. Insgesamt eine positive Erfahrung und kann zur Nachahmung empfohlen werden. Und schließlich reisen die Freiwilligen aus Deutschland seit Jahren auf diese Weise und soweit ich weiss ist bisher auch immer alles gut gegangen.... So bin ich schon um 17.00 Uhr am Flughafen. Jetzt habe ich noch 7 Stunden Zeit bis zum Abflug. Die Wartezeit verbringe ich mit Lesen. Der Flug startet pünktlich und um 4.15 Uhr Ortszeit erreichen wir Doha. Jetzt heißt es wieder warten – der Anschlussflug nach Frankfurt geht erst um 7.40 Uhr. In Doha ist der neue Flughafen fertig gestellt und es gibt hier viel mehr zu sehen als in Manila. So mache ich ein bisschen „Window-Shopping“, d.h. nur gucken nicht kaufen!

Montag, 8. Februar 2016

Shopping in Alaminos City

Dienstag, 9.02.2016 – Heute ist definitiv mein letzter Tag. Wir fahren nach dem Frühstück nach Alaminos um Besorgungen zu machen, anschließend sind wir von Fr.Rey zum Mittagessen im Konvent eingeladen. Unterwegs halten wir noch in der Sto. Nino Parish in Mabini, da Peter hier noch etwas abholen muss. Fr.Bok ist zwar nicht da, aber die Pfarrsekretärin ist informiert. In Alaminos trennen sich dann unsere Wege. Während ich mit Christa einkaufen gehe, verbringen Peter und Heribert die Wartezeit bis zum Mittagessen mit Kaffeetrinken bei Mc Donald und einem Gang durch die neue Markthalle. Seit letztem Jahr wurde in Alaminos weiter gebaut und modernisiert – neben der Cityhall ist ein neues Kaufhaus entstanden. Wir erledigen die Besorgungen die wir auf unserer Liste stehen haben. Ich informiere mich noch am Busterminal wo für mich morgen der Bus nach Manila abfährt. Diesmal werde ich nicht mit dem Auto nach Manila gebracht sondern muss selber sehen wie ich zum Flughafen komme. Aber wenn Jasmine und Martin dazu in der Lage sind sollte ich das auch können. Außerdem wollte ich das schon immer mal machen – so erlebe ich zum Schluss meiner Reise noch ein kleines Abenteuer. Das Mittagessen nehmen wir dann im Pfarrhaus zusammen mit Fr.Rey und Sr.Carol. Das gibt uns die Gelegenheit zum Austausch über das iPlant-Projekt, von dem wir schon letztes Jahr erfahren haben und das im Juli 2015 in der ganzen Diözese angelaufen ist. Innerhalb der nächsten 5 Jahre sollen im ganzen Bistum Alaminos 1 Mio Bäume gepflanzt werden. Partner dieser Aktion ist die schweizer Organsation BMI (Bethlehem Mission Immensee). Die Setzlinge des dafür verwendeten Acacia-Tree werden von Bauern in Mangatarem vorgezogen und für 10 Pesos pro Stück verkauft (6 Pesos erhält der Bauer und 4 Pesos gehen in die Finanzierung des Projektes). Dieser Baum ist gut für die hiesigen klimatischen Verhältnisse geeignet, wächst schnell und hat tiefe Wurzeln, die das Erdreich festhalten. Mit dieser Aktion wird versucht die Fehler der vergangenen Jahrhunderte wieder gut zu machen. Nach der Kolonialisierung der Philippinen durch die Spanier wurden im Flachland die meistern Wälder abgeholzt und für Hausbau, Schiffsbau etc. verwendet – leider wurde aber nicht wieder aufgeforstet. Folgen waren u.a. eine hohe Bodenerosion – fruchtbares Land wurde praktisch „vom Winde verweht“ oder weg geschwemmt. Wir von der AG Alaminos des Bistums Limburg wollen versuchen in den nächsten Jahren dieses Projekt von Deutschland aus mit verschiedenen Aktionen zu unterstützen. Wer also eine zündende Idee für uns hat kann sich gerne mit mir in Verbindung zu setzen, wir sind für jede Anregung dankbar – Kontakt unter banipartnerschaft@gmx.de. Nach dem Essen führt uns Fr.Rey noch im Konvent herum und zeigt uns die Neuerungen bzw. den Fortgang der Erweiterungs- und Renovierungsarbeiten. Auch um die Kathedrale herum hat sich in den letzten zwei Jahren einiges verändert. Das gesamte Pastoralcenter wurde umgebaut und modernisiert. Als nächstes sollen dann die Räume über der Radiostation renoviert werden sobald genug Geld dafür vorhanden ist. Man sieht, auch ohne Bischof läuft der Betrieb weiter und sogar ziemlich erfolgreich. Das Bistum Alaminos ist, wie auch das Bistum Limburg, seit nunmehr zwei Jahren ohne Bischof. Allerdings wurde Bischof Marlo nicht zwangsversetzt sondern im März 2013 der Erzbischof von Vigan. Mal sehen wer zuerst einen neuen Bischof bekommt, Limburg oder Alaminos und - noch spannender für uns – was sind seine Ideen in Bezug auf die Partnerschaft? Zurück in Burgos passiert heute nicht mehr viel. Fr.Aaron und die Brüder sind zusammen mit Fr.Theo mit den Vorbereitungen auf das Chapter beschäftigt und den ganzen Tag nicht zu sehen. Wir machen nach unserer Rückkehr aus Alaminos erst mal Siesta, d.h. alle außer mir – ich fange an meinen Koffer zu packen für morgen. Zum Abendessen kommen dann die Leute aus Bani und Jasmine und Martin um sich von mir zu verabschieden. Ich sehe Martin heute zum ersten Mal seit meiner Ankunft, wir haben leider nicht viel Zeit um miteinander zu sprechen. Schnell vergeht die Zeit, dann ist es auch schon wieder Zeit für das obligatorische Gruppenfoto und wir müssen „Auf Wiedersehen“ sagen. Inzwischen heißt es meistens „..bis nächstes Jahr!?“ Mal sehen ob auch 2017 wieder für mich eine Reise möglich sein wird.

Chinesisches Neujahrsfest = Feiertag

Montag, 8.02.2016 – Heute ist das chinesische Neujahrsfest – das ist seit kurzem ein Feiertag auf den Philippinen, denn der Präsident ist zur Hälfte Chinese. Feiertag heißt hier, dass keine Schule ist und die öffentlichen Einrichtungen geschlossen sind – alle Anderen müssen aber arbeiten. Unser Vormittag beginnt mit einem späten Frühstück. Dann kümmern sich Christa und Ingrid um die Wäsche. Da ich bereits am Mittwoch nach Hause fahre spare ich mir diese Aktion denn ich habe noch genügend frische Wäsche und T-Shirts für die beiden kommenden Tage. Seit Freitag ist es Gott sei Dank nicht mehr so schwül, d.h. ich schwitze weniger und muss mich nicht so oft umziehen. Den Rest des Vormittages verbringe ich damit mein Tagebuch zu schreiben bzw. mit Lesen. Ingrid legt sich wieder hin, ihr geht es heute gar nicht gut. Wahrscheinlich hat sie sich den Magen verdorben oder einen Magen-Darm-Virus eingehandelt. Peter versorgt sie mit Wärmflasche, Tabletten und Bananen und ich finde im Speisesaal eine Packung Fenchel-Kümmel-Anis-Tee – davon brühe ich ihr eine Tasse auf. Wir hoffen alle, dass es ihr bald wieder besser geht. Nach der Siesta fahren wir dann zu viert, d.h. Peter, Heribert, Christa und ich, Richtung Anda zu den „Umbrella-Rocks“. Es handelt sich hier um Felsformationen, die durch das Meer so ausgewaschen wurden, dass sie (mit viel Fantasie) wie Regenschirme aussehen. Wir wundern uns, dass auf dem Weg dorthin uns nur wenige Autos und Tricycle begegnen – bis wir uns wieder daran erinnern, dass heute ja ein Feiertag ist! Bei den „Umbrella-Rocks“ sind außer uns nur ein paar wenige Besucher. Diese Attraktion scheint bisher noch nicht so bekannt zu sein. Sie ist auch nicht einfach zu finden, denn entsprechende Hinweise über den Weg dorthin sucht man vergebens. Erst kurz vorher gibt es ein paar Schilder. Eigentlich finde ich das aber nicht schlecht, denn wenn ein „Geheimtipp“ erst mal veröffentlicht wird bleibt es leider keiner mehr. Wir machen einen Spaziergang zu den Felsen und wieder zurück. Baden gehen wir nicht, denn der Zugang zum Wasser ist schwierig, da der Strand sehr felsig ist. Außerdem ist gerade Ebbe und das Wasser sehr weit draußen. In den Prielen planschen Kinder und im Watt fangen ein paar Leute Krebse. Zurück im Konvent bleibt uns nur kurz Zeit unsere Füße zu waschen und Christa kümmert sich noch um die inzwischen getrocknete Wäsche. Um 18.45 Uhr beginnt das Abendgebet im Lumen und anschließend ist noch Gottesdienst. Wir werden hier richtig heilig und müssen aufpassen, dass wir keine Gnadenvergiftung bekommen (..ein Scherz..). Zum Abendessen treffen wir dann alle Anderen in der Limburg-Hall. Das ist der Speisesaal direkt unter unserem Gästetrakt. Wir haben hier einen Zugang über eine kleine Wendeltreppe die von unserer Küche direkt in den Saal führt. Die Priester und Fr.Theo haben heute den ganzen Tag mit Meditationen und Gesprächen verbracht. Das alles sind erst noch die Vorbereitungen – das eigentliche Chapter beginnt erst am 11. Februar. Aber dann bin ich schon nicht mehr da, denn am Mittwoch geht’s zurück nach Hause.

Sonntag, 7. Februar 2016

Burgos – das Chapter beginnt!

Sonntag, 7.02.2016 – Heute haben wir keinen Ausflug geplant, obwohl uns Fr.Maris auch für die nächsten Tage sein Auto zur Verfügung gestellt hat. Aber heute verzichten wir darauf denn hier werden gegen Mittag Fr.Aaron, Edgar und Fr.Theo Jansen erwartet und dann soll es um 13.00 Uhr eine Welcomeparty mit Mittagessen geben. Wir nutzen den freien Vormittag und kochen nochmal Marmelade von den Früchten die wir gestern auf dem Markt in Bolinao gekauft haben. Diesmal besteht die Mischung hauptsächlich aus Papaya und Ananas verfeinert mit etwas Mango und Banane – masmasarap - sehr lecker! Da sich die Gruppe verspätet wird das Mittagessen kurzerhand auf 14.30 Uhr verschoben. Das können wir unseren knurrenden Mägen aber nicht zumuten, so machen wir für uns vorher eine kleine Merienda. Kaum sind wir mit dem Abspülen fertig fährt der Wagen mit Fr.Aaron, Edgar und Fr.Theo vor. Edgar wird mit großem Hallo begrüßt – nach fast 2 Jahren in Deutschland kommt er jetzt endgültig zurück nach Burgos. Fast seine ganze Familie ist da und natürlich alle BewohnerInnen und MitarbeiterInnen des Konvent. Außerdem zieht ein neuer Gast in unsere kleine Wohngemeinschaft ein – Fr. Theo Jansen, ein Fokularepriester aus Lupiano/Italien. Er ist hier in offizieller Mission als Beobachter/Berater im Auftrag des Vatikans für das kommende Chapter. Er kennt die Gemeinschaft, denn er war bereits vor 4 Jahren schon einmal hier. Außerdem waren einige der Brüder in den vergangen Jahren in Lupiano –zuletzt Mike und Daryl Ende 2015. Nach dem Mittagessen gibt es erst mal eine Pause für die neu Angekommenen. Weiter geht es mit dem Programm um 17.30 Uhr mit der Vesper. Danach werden in der Versammlungshalle „Foodprints“ gemacht. Dafür wurden einige der Bodenfliesen entfernt und an deren Stelle wird frischer Zement gefüllt. Darin dürfen sich alle für die Gemeinschaft wichtigen Personen mit Ihren Fußabdrücken und Unterschriften verewigen. Das geht von Fr.Rey, dem Administrator des Bistums Alaminos, und Fr.Theo über Fr.Aaron, die Brüder und MiterbeiterInnen, bis zu Peter und Ingrid als Unterstützer der Gemeinschaft und Christa und Heribert als Repräsentanten des Bistums Limburg. Vorher wurde die Halle von Fr.Rey natürlich gesegnet. Nachdem alle Füße wieder gewaschen sind geht’s zum Abendessen. Damit endet das offizielle Programm. Wir treffen uns danach noch mit Fr.Theo in unserer Küche zum Austausch über kirchliches Leben hier und bei uns.

Samstag, 6. Februar 2016

Ausflug nach Tara und Bolinao

Samstag, 6.02.2016 – Wir haben heute nochmal Fr.Maris Auto zur Verfügung. So fahren wir nach dem Frühstück nach Tara zum Konvent von Sr.Carol. Sie gehört zu den Salvatorian Sisters – der Orden wurde von einer Deutschen gegründet und das Mutterhaus des Ordens befindet sich heute in Österreich. Dorthin werden alle Schwestern aus der ganzen Welt zur Ausbildung geschickt. So kommt es, dass Sr.Carol und die beiden anderen Schwestern ein wenig deutsch sprechen. Und sie freuen sich immer sehr über Käse und Brot als Mitbringsel! Peter hat Sr.Carol nicht gesagt, dass ich auch mitkomme und so ist die Überraschung für sie umso größer als ich in Tara aus dem Auto steige! Wir nehmen zusammen ein „kleine“ Merienda und fahren danach nach Bolinao, neben Santiago Island eine der nördlichsten Gemeinden des Bistums. Hier steht die älteste Kirche, die 1609 gebaut wurde. Zuerst fahren wir an den Hafen, aber hier ist es heute so windig, dass man sich nicht lange im Freien aufhalten kann ohne vollkommen zerzaust zu werden. Außerdem ist der Hafen nicht mehr so schön wie wir ihn von unserem letzten Besuch in Erinnerung haben. Zurück im Ort besuchen wir die Kirche und dann kaufen wir auf dem Markt noch ein paar Früchte, Ingrid möchte noch einmal Marmelade kochen denn wir haben noch leere Gläser übrig. Zum Lunch gehen wir in dasselbe Restaurant in dem wir auch letztes Jahr mir der deutschen Gruppe waren. Dann fahren wir Sr.Carol zurück nach Tara und machen uns auf den Heimweg nach Burgos. Wir müssen bis 17.00 Uhr zurück sein, da Fr.Maris das Auto benötigt. Außerdem ist heute um 17.30 Uhr Gottesdienst in der Kirche. Nach der Messe treffen wir uns im Haupthaus zum Abendessen. Heute hat Mike Geburtstag und es gibt ein besonders leckeres Essen und sogar Eis zum Nachtisch. Mike hat seinen Bruder und ein paar Freunde eingeladen. Die sind allerdings nicht nur zum Feiern gekommen, sondern werden ihm heute Abend noch bei den letzten Vorbereitungen für das kommende Chapter helfen. Es ist noch viel zu tun und nicht mehr viel Zeit, denn morgen um 17.00 Uhr beginnt der offizielle Teil. Wir können hier aber nicht viel tun und so verabschieden wir uns nach dem Spülen und nehmen in unserer Unterkunft noch ein letztes Bierchen vor dem Zubettgehen.

Besuch aus Burgos auf Nito’s Farm

Freitag, 5.02.2016 – Heute ist definitiv mein letztes Frühstück bei den Schwestern. Ich packe meinen Koffer und verabschiede mich. Um 9.30 Uhr bin ich an der Kirche mit Peter und den Anderen und mit Nito verabredet. Wir fahren gemeinsam zu Nito’s Farm. Dort haben wir vor einem Jahr die Partnerschaftsbäume gepflanzt. Die Bäume sind neben dem Haupthaus fast die einzigen, die den letzten Taifun unbeschadet überstanden haben. Alle Papayabäume sind leider davon geweht worden und die Bambushütten wurden erheblich beschädigt. Außerdem sind alle 20 Enten gestorben, die Nito erst vor einem Jahr bekommen hatte, und es sind auch nur 2 Schweine übrig geblieben. Jetzt fängt er langsam wieder an die Farm auf zu bauen. Das ist das Los der Farmer in den Uplands, es gibt zwar keine Überschwemmung aber dafür Windschäden. Zurück in Bani gibt es noch ein letztes Mittagessen im Konvent von Ate Emmi wie immer sehr lecker zubereitet. Dann heißt es für mich endgültig Abschied nehmen von den Freunden in Bani. Bei einem letzten Gang zum Markt werden wir noch von Sr.Colette und Lita begleitet, die es sich nicht nehmen lassen die süßen Stückchen und die Mangos für uns zu bezahlen als einen letzten Gruß aus Bani. Dann fahren wir nach Burgos. Wie schon vor 2 Jahren verbringe ich meine letzten Tag hier bei den Opificies Christi (OC) zusammen mit Peter und Ingrid, die seit 25. Januar hier sind. Außerdem sind da noch Christa und Heribert, Freunde der beiden die hier auch ihren Urlaub verbringen. So bilden wir hier für kurze Zeit eine kleine deutsche Wohngemeinschaft im Gästehaus der OC. Nach einer kurzen Pause mit Kaffee und Stückchen bin auch gleich zurück in der Geschäftigkeit dieses Ortes. Die ganze Gemeinschaft ist fleißig mit Vorbereitung für das nächste Woche beginnende Chapter beschäftigt. Das ist so eine Art Generalversammlung aller Ordensmitglieder der Opificies Christi. Dafür kommen auch Fr.Edgar und Fr.Beni aus Deutschland. Fr.Edgar geht nicht mehr zurück sondern bleibt und wird im Laufe dieses Jahres zum Priester geweiht. Fr.Beni bleibt noch bis November in Deutschland und kommt dann auch endgültig zurück. Es muss also ein neuer Priester für die philippinische Gemeinde gefunden werden. Das wird sicher auch ein Thema dieses Chapter sein. Wie schon gesagt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren und auch wir werden darin eingebunden. Fr.Aaron hat Ingrid gebeten Mangomarmelade zu kochen. Schon letztes Jahr hatte Ingrid in einem großen Paket Marmaladengläser, Dr.Oetker Gelfix und allerlei andere Utensilien hierher geschickt. Während ich die Gläser sterilisiere bereiten Ingrid und Christa die Früchte vor. Wer schon selbst Marmelade gekocht hat weiß, ab dem Moment wo Früchte und Zucker vermischt sind und auf dem Herd stehen heißt es Rühren, Rühren, Rühren. Bei den hier herrschenden Temperaturen ist das eine schweißtreibende Angelegenheit und nachdem alle Gläser gefüllt und wir mit unserer Arbeit fertig sind ist eine kalte Dusche fällig! So vergeht schnell der Nachmittag und wir treffen uns um 18.30 Uhr mit den Brüdern zum Abendgebet im Lumen (eine Kapelle auf dem Gelände). Danach gibt es Abendessen im Haupthaus und anschließend sitzen wir bei einem kalten San Miguel-Bier noch zusammen. Eine kleine Insel deutscher „Gemütlichkeit“ inmitten der philippinischen Exotik.

Donnerstag, 4. Februar 2016

Ein einfacher Tag in Bani

Donnerstag, 4.02.2016 - Heute gehe ich nach dem Frühstück mit Sr.Colette zur Schule – wir verbringen den Vormittag in der SPED-Klasse und dürfen den Lehrern (Madam Pinky und Sir Claro) bei ihrer Arbeit zusehen. Die Kinder malen heute zum ersten Mal mit den Farben die ich mitgebracht habe. Einige sind wirklich kleine Künstler und haben viel Spaß daran. Überraschend kommt heute auch eine Zahnärztin vorbei, die bei verschiedenen Kindern die reguläre Kontrolle vornimmt. Während Madam Pinky und Sir Claro sich mit den Kindern beschäftigen bereiten einige Mütter das Essen vor. Das Budget für das Essen wird jeden Tag bei den Eltern eingesammelt und von diesem Geld wird dann eingekauft. Jeder gibt was er kann, daher kann es sein, dass an einem Tag die Mahlzeit üppiger ausfällt und an anderen Tagen weniger. Das macht Madam Pinky große Sorgen, zumal die Eltern oft das Geld entweder für das Essen oder für den Transport zur Schule ausgeben können. Sie wünscht sich wenigsten 2x pro Woche ein festes Budget für das Essen. Heute Nachmittag treffen wir uns mit Fr.Jonas dann werde ich mit ihm darüber reden. Zum Mittagessen sind wir wieder bei den Schwestern und nach der Siesta treffen wir uns wie verabredet mit Fr.Jonas in der Kirche. Ich habe auch Dulce Bescheid gesagt, die noch dazu kommt. Wir besprechen die Themen vom Vormittag und Sr.Colette hat auch noch ein paar Themen. Da ich mich nicht an den Kosten für den Ausflug nach Vigan beteiligen durfte gebe ich Fr.Jonas einen Umschlag mit einer Spende. Er hat auch sofort eine Idee was er mit dem Geld machen wird – kurz entschlossen packt er uns alle ins Auto und wir fahren ein paar Kilometer aus der Stadt raus zu einer kleinen Hütte am Straßenrand. Hier wohnt eine 81-jährige Frau deren Hütte vom letzten Taifun stark beschädigt wurde und kurz vor dem Zusammenbrechen steht. Sie wohnt hier alleine, es gibt keine Verwandten die ihr helfen könnten. Von den 500 Pesos die sie im Monat an Einkommen hat könnte sie die Hütte niemals wieder aufbauen. Fr.Jonas möchte ihr direkt neben der alten eine neue Hütte bauen. Die Handwerker, die derzeit an der Kirche arbeiten, haben am Montag Zeit um das Grundgerüst zu stellen. Dafür muss auf dem Gelände auch ein Baum gefällt werden. Das muss vorher natürlich alles mit dem Landbesitzer besprochen werden. Also laden wir die alte Frau ins Auto und fahren direkt zu ihm – er wohnt nur wenig hundert Meter entfernt. Nachdem Fr.Jonas dem Landbesitzer erklärt hat wie er die Hütte neu aufbauen möchte wird das Ganze mit Handschlag besiegelt. So einfach ist das hier – ohne Papierkram und Warten auf eine Baugenehmigung! Heute ist mein letzter Abend in Bani – morgen kommen Ingrid und Peter mit Christa und Heribert um mich abzuholen. Ich verbringe diesen Abend mit Packen und anschließendem Abendessen mit den Schwestern. Bei einem gemeinsamen Glas Rotwein lassen wir den Tag ausklingen – Sr.Colette hat die Flasche von gestern geöffnet indem sie den Korken einfach in die Flasche gedrückt hat – so geht es natürlich auch!

Mittwoch, 3. Februar 2016

Ein Erholungstag

Mittwoch, 3.02.2016 Entgegen meiner ursprünglichen Planung fahre ich heute nicht nach Burgos sondern bleibe noch bis Freitag in Bani. Nachdem ich erst mal ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt habe schreibe ich die Postkarten, die ich gestern in Vigan noch gekauft habe. Sr.Colette begleitet mich dann zur City Hall wo ich die Karten gleich zur Post bringe – mal sehen ob sie vor oder nach meiner Rückkehr ankommen! Danach verbringe ich den restlichen Vormittag im Haus von Fr.Jonas – hier ist das WLAN gut und ich kann meinen Blog aktualisieren. Zum Mittagessen bin ich bei den Schwestern und danach mache ich eine Siesta. Das ist sonst so gar nicht mein Ding, aber die Wärme macht müde. Viel passiert heute nicht mehr – ich verbringe den Rest des Tages mit Lesen. Zum Abendessen sind wir bei Pio eingeladen. Nach der Abendmesse fahren wir alle gemeinsam dorthin und verbringen einen netten Abend unter Freunden mit so aufregenden Fragen wie z.B. welche Art von Kopfkissen wir bevorzugen. Das zeigt mir, dass wir über das Stadium des Kennenlernens bereits hinaus sind und uns den wichtigen Themen des Lebens zuwenden können! Nach unserer Rückkehr möchte mir Sr.Colette vor dem Zubettgehen noch einen Rotwein anbieten, aber auch mit vereinten Kräften schaffen wir es nicht den Korken aus der Flasche zu ziehen, so dass es heute bei einem Glas Wasser bleiben muss.

Dienstag, 2. Februar 2016

Trip nach Vigan - Teil 3

Dienstag, 2.02.2016 – Vigan-City und Rückfahrt nach Bani Beim Frühstück treffen wir heute einen Priester, der nach seinem Schlaganfall von Bischof Marlo eingeladen wurde im Bischofshaus zu wohnen und sich wieder zu erholen. Er hat hier alle Hilfe die er braucht und muss sich um Essen und Trinken keine Sorgen machen. Wäre das bei uns auch möglich? Nachdem wir unsere Zimmer geräumt und das Auto beladen haben fahren wir nach Cabayan. Dort besuchen wir einen Zoo. Der Gouverneur hat diesen Zoo auf eigene Kosten gebaut und man kann hier so exotische Tiere wie Zebras, Bengalische Tiger, Kängurus und Pythonschlangen sehen. Es gibt ein Schmetterlingshaus und einen Teich mit Koikarpfen. Die artgerechte Haltung dieser Tiere lässt allerdings zu wünschen übrig. Das gipfelt darin, dass man sich mit einem der Tiger oder der größten Pythonschlange fotografieren lassen kann. Eine weitere fragwürdige Attraktion dieses Zoos ist ein „Safari-Haus“. Eine Art Museum in dem verschiedene, vom Gouverneur bei Großwildjagden erlegte Tiere zu sehen sind – tot und ausgestopft. Vom Eisbär über Nashorn, Tiger und Zebra ist alles dabei - ein Gruselkabinett der bedrohten Tierarten. Zu allem Überfluss steht bei jedem ausgestopften Tier ein Bild des Jägers mit seiner toten Beute – echt gruselig. Der Höhepunkt der Selbstdarstellung ist eine Bildergalerie in deren Mitte ein Gemälde prangt das den Hausherren als griechisches Fabelwesen darstellt, halb Pferd halb Mensch – das ist an Scheußlichkeit nicht mehr zu überbieten. Wohltuender Gegensatz zu diesem Erlebnis ist danach der Besuch einer großen Gärtnerei, genannt „Hidden Garden“. Hier können viele verschiedene Pflanzen bestaunt werden, man kann aber auch Samen und Setzlinge kaufen. Am Ende des Rundganges befindet sich dann noch ein Restaurant. Wer mich kennt weiß, dass ich für Grünpflanzen kein Händchen habe, aber wenn ich so etwas sehe wünschte ich mir schon das wäre anders – es gibt so viele wunderschöne Pflanzen. Von dort geht’s dann weiter zu einer Töpferei. An zwei manuell betriebenen Töpferscheiben wird das Entstehen einer Vase demonstriert. Wer mag darf sich gerne selbst mal an die Scheibe setzen und sein Glück versuchen. Bei dem Rohmaterial aus der Region handelt es sich um roten Ton. Nebenan ist dann der große Ofen in dem alle vorgefertigten Teile nach dem Trocknen gebrannt werden. Bei 1.300° C werden Töpfe, Vasen usw. 24 Stunden gebrannt. Der Ofen ist ca. 15 Meter lang und wird von oben und unten und von den Seiten befeuert. Zum Schluss unserer Vigan-City Tour fahren wir zurück in die Innenstadt. Zuerst sehen wir uns die Kathedrale von innen an, dann gehen wir zum Markt wo wir eine verspätete Merienda bzw. einen frühen Lunch zu uns nehmen. Es gibt Empanadas, diesmal gefüllt mit Papayas, Fleisch und Ei – eine andere Variante als gestern. Während wir es uns schmecken lassen bestellt Fr.Divino noch weitere 25 Empanadas als Pasalubong (= Mitbringsel) für Fr.Jonas und die Schwestern. Es ist bereits 12.00 Uhr als wir uns auf den Rückweg nach Bani machen. Etwa 7 Stunden Fahrt liegen vor uns. Auf der Hälfte der Strecke werden wir noch bei einem Farmer in der Nähe von San Fernando La Union ein paar Saatkartoffeln abholen, die Nito bestellt hat. Da ein normaler Werktag ist, sind die Straßen entsprechend voller als am Sonntag und durch die vielen Baustellen kommen wir nur langsam voran. So sind wir erst eine Stunde später am verabredeten Treffpunkt um die Kartoffeln zu übernehmen. Als wir in Dagupan unsere Fahrt für das Abendessen unterbrechen ist es schon 18.00 Uhr und die Sonne bereits untergegangen. Unter normalen Bedingungen wären wir in ca. 1,5 Stunden zuhause in Bani, aber als wir um 19.00 Uhr losfahren geraten wir gleich in den nächsten Stau und der ist gewaltig, nur um durch Dagupan zu fahren brauchen wir eine Stunde. So erreichen wir dann mit erheblicher Verspätung um 21.15 Uhr endlich Bani. Die Schwestern erwarten mich bereits, denn Jasmine war früher am Abend schon da um ein paar Sachen abzugeben, die ich für ihre Familie mitnehme nach Deutschland. Also ihr lieben Knappichs – ihr könnt euch schon mal auf Geschenke freuen! Der Trip war sehr schön, ich habe ein Menge gesehen – vielen Dank/maraming salamat po! an Dulce, Nito, Lita und Fr.Divino!

Trip nach Vigan - Teil 2

Montag, 1.02.2016 – Von Vigan nach Laoag über Batac Nach einer erstaunlich erholsamen Nacht – irgendwann bin ich dann trotz des Lärmes eingeschlafen – finden wir uns um 7.00 Uhr im Bischofshaus zum Frühstück ein. Der Bischof ist leider nicht in der Stadt – bis gestern fand in Cebu der Internationale Eucharistische Kongress statt und dort ist er noch und kommt erst am Mittwoch zurück. Aber wie wir schon gelernt haben macht es nichts wenn der Hausherr nicht zuhause ist – die Gäste sind trotzdem willkommen. Die Schwester von gestern Abend führt uns nach dem Frühstück noch etwas herum und zeigt uns einen Teil des Bischofspalastes. Ein Saal ist fast so groß wie der Spiegelsaal in Versaille! Für seine Rundgänge müsste der Bischof also nicht mal das Haus verlassen – Nito meinte sogar er könne ein Hooverboard oder einen Segway gebrauchen. Nach dem Rundgang setzen wir uns ins Auto und los geht’s. Wir fahren an der Küste von Vigan aus weiter Richtung Norden – unser erstes Ziel ist Batac. Hier sehen wir uns zuerst die Kirche an deren Patronat, wie Bani auch, die Immaculate Conception ist. Danach wollen wir uns das Geburtshaus von Ferdinand Marcos ansehen, aber hier wird gerade umgebaut und das Museum ist derzeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Trotzdem interessant zu sehen was man hier so unter „Vergangenheitsbewältigung“ versteht. Einem Diktator, der vor 30 Jahren mit einer friedlichen Revolution seines Amtes enthoben und aus dem Land gejagt wurde, wird eine Art Gedenkstätte gebaut. In einem Fernsehbericht über die Philippinen, den ich vor meiner Abreise gesehen habe, wurde u.a. auch ein Künstler interviewt der sagte dazu: „..es gab eine Revolution, aber die alten Köpfe haben wir behalten…“. Die Familie Marcos sitzt inzwischen wieder in den politischen Ämtern. Der alte Ferdinand ist zwar tot, aber seine Frau Imelda (ja, die mit den 3.000 Schuhen) sitzt im Kongress und sein Sohn kandidiert für das Amt des Vizepräsidenten! Es ist wohl wie mit der Hydra, der immer neue Köpfe nachwachsen wenn man einen abschlägt. Da muss schon einer mit dem Haupt der Medusa kommen um der Sache ein Ende zu machen. Das liegt aber, wenn man der Sage glauben kann, auf dem Grund der Ägäis. Nach unserem Rundgang gönnen wir uns zur Merienda frische Empanadas. Das ist eine Spezialität der Region – in Fett gebackene Teigfladen gefüllt mit Papaya, Ei und Mungobohnen - Masmasarap - sehr lecker! Danach geht es dann weiter Richtung Norden nach Laoag. Das liegt schon in der Provinz Ilocos Norte. Auch hier besichtigen wir die Kirche – eine Marienkirche deren erste Version von Augustinern 1580 gebaut wurde. Eine Besonderheit hier – der Kirchturm steht nicht direkt neben der Kirche sondern ca. 50 Meter entfernt. Es handelt sich um eine Art Wehrturm von dem es eine unterirdische Verbindung zur Kirche gibt. Das stammt noch aus einer Zeit, wo der Norden der Philippinen immer wieder von feindlich gesinnten Nachbarn oder Piraten angegriffen wurde. Da war es sehr nützlich wenn man die Feinde schon von weitem kommen sah und sich entsprechend vorbereiten konnte. Von hier aus geht's weiter zum Leuchtturm von Cape Bojeador – der höchste Punkt an der Küste. Der größte und wie es heißt am meisten gefilmte und fotografierte Leuchtturm der Philippinen. Von hier aus haben wir einen super Blick über die Küste und das Meer. Noch weiter nördlich fahren wir bis zu einem Windmühlenpark, der hier erst vor etwa 10 Jahren gebaut wurde. An diesem Küstenstreifen stehen etwa 80 Windmühlen zur Stromgewinnung. Außerdem gibt es hier seit kurzem auch ein großes Feld mit Solarpanels. Direkt daneben ist ein Touristenspot wo es auch kleine Windmühlen als Schlüsselanhänger oder Kühlschrankmagnet zu kaufen gibt. Auch eine Art damit umzugehen – kann man es nicht verhindern muss man es für seine Zwecke nutzen. Anstatt zu jammern, dass die Windmühlen die Landschaft verschandeln und keine Touristen mehr kommen wird einfach ein Geschäft daraus gemacht. An diesem Punkt fahren wir nicht mehr weiter nach Norden sondern drehen um und es geht zurück nach Vigan. Wir schaffen es noch pünktlich zum Spektakel der „tanzenden Fontänen“ das wie gesagt um 19.30 Uhr beginnt. Danach beschließen wir den Tag mit einem schnellen Abendessen im Chowking – ein chinesisches Fastfood-Restaurant. Für morgen steht Vigan auf dem Programm bevor wir nach Bani zurück fahren.

Trip nach Vigan - Teil 1

Sonntag, 31.01.2016 – Auf nach Vigan! Während der zweiten Sonntagsmesse dringen noch verhalten die Trommeln von der Plaza zur Kirche herüber. Zur dritten Messe sind sie dann schon etwas lauter und danach startet dann unter lautem Trommelklang die Streetdance-Competition. Das Pakwan-Festival strebt dem Höhepunkt entgegen, aber wir verlassen heute den Trubel und starten nach dem Lunch Richtung Vigan. Wir, dass heißt Dulce, Nito, Lita, Fr. Divino und ich. In Vigan ist seit 2014 Bischof Marlo, der ehemalige Bischof von Alaminos, als Erzbischof eingesetzt. Fr.Divino ist unser Reiseführer – er hat in Vigan fünf Jahre studiert und kennt sich bestens aus. Die Fahrt führt uns erst Richtung Süden. Bei Dagupan wechseln wir dann auf die andere Seite des Golfs von Lingayen und fahren dann an der Küste entlang Richtung Norden. Die Landschaft unterscheidet sich nicht wesentlich von Pangasinan. Neben Reis- und Maisfeldern gibt es hier aber auch Tabakanbau. Auf Dulces Frage ob es etwas ausmachen würde wenn Mais neben Tabak angebaut würde meinte Nito bei der Ernte wäre das dann geräucherter Mais! Solche und andere Scherze machen die Fahrt kurzweilig und so vergeht die Fahrt wie im Flug. Nach fast 7-stündiger Fahrt erreichen wir bereits im Dunkeln Vigan. Unser Ziel ist der Palast des Bischofs neben der Kathedrale. Hier wohnen wir im Gästehaus das zum Pastoralcenter gehört. Nachdem uns die für das Haus verantwortliche Schwester Minda unsere Zimmer gezeigt hat gehen wir gleich in die Stadt, denn außer Mais, ein paar Erdnüssen, etwas Schokolade und Mandarinen haben wir seit Mittags nicht viel gegessen und haben entsprechend Hunger. Fr.Divino steuert zielstrebig das erste Restaurant neben der Kathedrale an und bestellt für uns alle ein paar typische Gerichte der Region – wir befinden uns übrigens in der Provinz Ilocos Sur. Wie immer geht es sehr schnell und das Essen steht auf dem Tisch. Schon nach einer Stunde sind wir fertig. Bevor wir zu unserem Quartier zurückkehren machen wir noch einen Verdauungsgang durch die „Altstadt“ von Vigan wo sich ein Andenkenshop an den anderen reiht. Auf der Straße kommen uns zwar keine Autos aber immer wieder Pferdekutschen entgegen. Das ist eine Besonderheit von Vigan und der Region – der zahlungswillige Tourist kann sich hier in einem Einspänner durch die Stadt kutschieren lassen. Die Touristen haben keine Hemmungen zu viert und mehr in der Kutsche Platz zu nehmen, die von nur einem ziemlich dürren Klepper über das Kopfsteinpflaster gezogen wird. Das grenzt schon an Tierquälerei und die Tiere tun mir richtig leid. Auf dem Rückweg kommen wir über die Plaza vor der Kathedrale. Dort gibt es immer abends ab 19.30 Uhr je eine halbe Stunde Wasserspiele mit Musik. Aus verschiedenen Brunnen steigen im Takt von Musik Fontänen auf die auch noch von unten mit verschiedenfarbigen Lampen beleuchtet werden – ein tolles Spektakel für Einheimische und Touristen. Vor dem Stadtschriftzug machen wir noch ein Gruppenfoto bevor wir endgültig unser Quartier anstreben. Wir sind alle müde von der Fahrt und freuen uns auf ein weiches Bett. Mal sehen wie lange es dauert bis ich einschlafen kann – genau unter meinem Fenster ist die Partymeile wo die Karaokesänger um die Wette jodeln.

Samstag, 30. Januar 2016

Fiesta in Bani und Dacap Sur

Samstag, 30.01.2016 Heute ist Fiesta in Bani – das Pakwan-Festival strebt seinem Höhepunkt entgegen. Außerdem ist heute der Abreisetag von Jutta und Theo. Noch vor dem Frühstück sehen wir uns die Parade der „Drums & Lyras“-Formationen der Schulen aus Bani an, die schon früh um 6.30 Uhr an unserem Haus vorbei kommt. Auch Jasmine ist dabei, sie läuft zusammen mit den LehrerInnen die ebenfalls an der Parade teilnehmen. Dann frühstücken wir zusammen mit den Schwestern die gerade von der ersten Messe zurück gekommen sind. Zum Abschied dürfen wir uns noch in das Gästebuch eintragen. Ich bin heute um 9.00 Uhr an der Kirche verabredet um mit Fr. Jonas, Dulce, Lita und Pio nach Dacap Sur zu fahren. Hier ist heute auch Fiesta und natürlich gibt es auch einen Festgottesdienst mit anschließender Taufe. Ich verabschiede mich von Jutta und Theo, die an der Kirche auf ihr Taxi warten das sie gegen 11.00 Uhr abholen und nach San Fernando bringen wird. Die beiden bleiben dort bis Anfang nächster Woche und fliegen dann mit 2-tägigem Zwischenstopp über Singapur zurück nach Hause. In Dacap Sur angekommen beginnt der Gottesdienst „pünktlich“ nach Eintreffen des Pfarrers – also diesmal vor der verabredeten Zeit, da wir früh in Bani losgefahren sind. Nach dem Gottesdienst werden noch zwei kleine Mädchen getauft. Gegenüber der Kirche wartet man dann schon mit dem Mittagessen auf uns. Es zwar erst kurz nach elf, aber das stört hier niemanden. Schon bald nach dem Essen machen wir uns auf den Rückweg. Wir sind noch in der Barangay Garrita zum Nachtisch eingeladen. Hier ist heute auch Fiesta (s.a. mein Reisebericht von 2015). Die Familie zu der wir fahren richtet das Essen aus für ein Alumni-Treffen. Das sind alle noch lebenden ehemaligen SchülerInnen der Highschool von Bani – Abschlussjahrgang 1964 – Lita und Pio gehören auch dazu! Diese Gruppe trifft sich regelmäßig einmal im Monat und zu besonderen Anlässen. Als wir kommen ist schon die Karaoke-Anlage in Stellung gebracht und die ersten Oldies werden gesungen. Die Stimmung ist schon ziemlich ausgelassen, was sicher auch daran liegt, dass hier schon dem Alkohol zugesprochen wurde – das kann man an den offenen Rotwein- und Schnapsflachen auf dem Tisch erkennen. Da es erst viertel nach zwölf ist wurde hier noch nicht mit dem Essen begonnen und Fr. Jonas spricht das Dankgebet bevor sich die SeniorInnen über die reich gedeckt Tafel hermachen in deren Mitte ein gebratenes Spanferkel thront! Ich bin schon so satt – wir hatten ja gerade erst Mittagessen – so versuche ich nur eine Kleinigkeit und gehe dann direkt zu Mango und Wassermelone über. Wir bleiben nicht lange, da Fr. Jonas nach Hause möchte ein Nickerchen machen. Bevor ich auch nach Hause gehe um ein bisschen zu ruhen sehe ich mir auf der Plaza noch die Vorführungen der letzten zwei Schulen an, die an dem „Drums and Lyras“-Wettbewerb teilnehmen. Lange halte ich es aber nicht aus, da die Mittagsonne erbarmungslos auf uns niederbrennt und es nur wenig Schatten gibt. Den Akteuren auf der Plaza geht es noch schlimmer – bei ihrer Aufführung fließt der Schweiß in Strömen. Aber die Mädchen schwenken trotzdem tapfer ihre Fahnen und die Trommler und Lyra-SpielerInnen marschieren und spielen wie sie es in den letzten vier Wochen geübt haben. Morgen werden wir erfahren wer gewonnen hat! Unser Tag endet heute mit einem gemeinsamen Abendessen der Partnerschaftsgruppe in Alaminos. Fr. Jonas hat vor einiger Zeit in einer Seitenstraße auf dem Weg von Alaminos nach Lucap ein kleines Restaurant entdeckt, das sehr gutes Essen zu moderaten Preisen anbietet. Er hat schon für uns bestellt und als wir eintreffen dauert es nicht lange und das Essen steht schon auf dem Tisch. Es gibt eine leckere Hühnersuppe, frisch gebratene und geräucherte Fische, verschiedene Gemüse, Tomatensalat, Schweineknie, Calamares, Pancit und natürlich Reis. Also ein typisch philippinisches Essen. Danach machen wir in Lucap noch einen Spaziergang über die neue Strandpromenade. Wer lange nicht mehr hier war wird den Hafenbereich nicht wiedererkennen. Der Bereich zwischen altem Hafen und dem Restaurants Maxxims, wo früher Boote lagen, wurde mit einem Damm vom Meer getrennt und aufgeschüttet. Auf dem Damm führt jetzt die neue Promenade entlang an deren Ende neue Anlegestellen für die Ausflugsboote zu den Hundred Islands geschaffen wurden. Der kleine Markt wo Touristen Andenken kaufen können ist auch im Umbau und im Laufe dieses Frühjahres soll alles fertig werden – pünktlich zur Bürgermeisterwahl im Mai 2016 – denn der amtierende Bürgermeister möchte gerne wieder gewählt werden!

Freitag, 29. Januar 2016

Mahlgemeinschaft in Dacap Norte und Surip

Freitag, 29.01.2016 Heute können wir länger schlafen, denn wir werden erst um 9.30 Uhr abgeholt. So nehmen wir uns mehr Zeit für ein ausgiebiges Frühstück und starten dann Richtung Uplands nach Dacap Norte. Dort nehmen wir teil an einer Erstkommunionfeier in der Grundschule. Wie wir schon gelernt haben läuft das mit der Kommunion hier anders als bei uns. Das gilt nicht nur für die Vorbereitung sondern auch für die eigentliche Feier. Das Ganze findet in einem der Klassenzimmer statt. TeilnehmerInnen sind die Kommunionkinder, ihre Eltern, Geschwister und Angehörigen die an diesem normalen Werktag um 10.00 Uhr Zeit haben. Es gibt keine Anzüge und Kommunionkleider wie bei uns sondern die Kinder sind ordentlich gekleidet in dunkle Hosen/Röcke und weiße Blusen/T-Shirts. Die Mädchen tragen kleine weiße Schleier die wie Tortendeckchen aussehen. Ansonsten ist der liturgische Ablauf wie bei uns inklusive Gruppenbild mit Pfarrer. Danach gehen alle Kinder wieder in ihre Klassen und der Unterricht geht weiter. Wir fahren von Dacap Norte weiter nach Surip ans Meer (chinesisch oder philippinisch? – wir hatten das schon). Dort verbringen wir den Nachmittag im Haus des ehemaligen Bürgermeisters von Bani – allerdings sind wir die Einzigen, denn der Hausherr weilt mit seiner Familie derzeit in Manila. So etwas gibt es nur hier, dass Gäste kommen und keiner ist zuhause! Wir sitzen den Rest des Tages im Schatten eines großen Mangobaumes und essen, trinken und reden. Zwischendurch halten Jutta und Theo mal ihre Füße ins Meer und Lita und Pio sammeln Steine für Lita’s Garten. Rechtzeitig vor dem Dunkelwerden fahren wir zurück denn Fr. Divino muss pünktlich in der Kirche sein – heute Abend findet um 18.00 Uhr das Treffen der Vikariatspriester in Bani statt. Das Vikariat ist vergleichbar mit unserem Bezirk im Bistum - es werden die Priester aus Bolinao, Anda, Agno, Santiago Island und Zaragossa da sein. Danach essen wir gemeinsam. Es ist Jutta und Theo’s letzter Abend in Bani. Morgen werden die beiden abgeholt und nach San Fernando gebracht wo sie noch ein paar Tage Urlaub machen bevor sie zurück nach Hause fliegen. Ich bleibe noch bis Mittwoch in Bani. Danach geht es für mich weiter nach Burgos zur Gemeinschaft von Fr. Aaron, wo ich die restliche Zeit mit Peter und Ingrid verbringen werde.

Infotag über die Projekte

Donnerstag, 28.01.2016 Nach dem Update von gestern können wir uns heute persönlich vom Stand und Fortgang der Partnerschaftsprojekte überzeugen. Wir starten am Morgen mit dem Treffen der KatechetInnen. Nach der obligatorischen Vorstellungsrunde geht es direkt über zum Austausch über die verschiedenen Arten und Handhabung von Kommunionkatechese in Bani und Schmitten und darüber hinaus. Hier sind es von der Gemeinde ausgebildete ehrenamtliche KatechetInnen, die in den Grundschulen für die Vorbereitung der Drittklässler verantwortlich sind, während sich bei uns Eltern zur Verfügung stellen und die Katechese nach der Schule in den Gemeindezentren oder zuhause stattfindet. In Bani beginnt die Vorbereitung nach den Sommerferien und nach ca. 8 Wochen ist dann die Kommunion in der Schule, während bei uns die Vorbereitungszeit im Oktober beginnt und die Kommunion nach Ostern ist. Festzustellen bleibt, dass es in manchen Bereichen große Unterschiede gibt, am Ende sich aber bei allen die gleiche Frage stellt: Wie bringen wir die Kinder dazu auch nach der Kommunion weiter zum Gottesdienst zu kommen? – Am Freitag werden wir auf jeden Fall die Gelegenheit haben in Dacap Norte an einer Kommunionfeier teil zu nehmen. Mit Verspätung machen wir uns danach auf den Weg in die SPED-Class der Grundschule von Bani. In dieser Klasse werden von Madame Pinky und Sir Claro insgesamt 40 behinderte Kinder unterrichtet. Viele sind taubstumm, einige in der Entwicklung zurück geblieben, mongoloid, autistisch oder haben andere Behinderungen. Seit Beginn Ihres Aufenthaltes in Bani arbeitet Jasmine mit in dieser Klasse. Sie hat mit den Kindern einen Tanz einstudiert den sie uns vorführen. Diese Kinder benötigen jede mögliche Unterstützung, denn es fehlt an vielen elementaren Dingen. So gibt es z.B. für die größeren SchülerInnen keine richtigen Tische und Stühle, so dass sie mit den kleinen Möbeln in Kindergartengröße auskommen müssen. Beim letzten Taifun stand das Klassenzimmer kniehoch unter Wasser, so dass alle Holzschränke im unteren Drittel gequollen sind und anfangen zu schimmeln. Die darin aufbewahrten Bücher und Materialien sind nicht mehr zu gebrauchen. Unsere dritte Station am heutigen Tag ist dann die Grundschule von Dacap Sur, wo in diesem Schuljahr das Feeding-Program durchgeführt wird. Wir haben zwar schon etwas Zeit verloren sind aber pünktlich zur Essensausteilung da. In dieser Schule nehmen 40 Kinder an dem Programm teil, die zum Teil unterernährt sind bzw. aus sehr armen Familien stammen. Auch hier wird, wie schon in den anderen Schulen die am Programm teilgenommen haben, das Gewicht der Schüler von Beginn an alle 4 Wochen kontrolliert. Etwa 80% der Kinder haben seit Beginn des Schuljahres bereits so viel zugenommen, dass ihr Gewicht im Normalbereich liegt. Derzeit liegt der Unterstützungsbetrag für das Feeding-Program bei 13 Pesos pro Kind und Tag – das entspricht 25 Cent! Nach einem kurzen Programm mit Reden und verschiedenen Vorführungen gibt es hier für uns das Mittagessen. Erfreulicherweise erhalten wir fast die gleiche Mahlzeit wie die Kinder – darüber freue ich mich sehr, denn ich mag es gar nicht wenn für uns Besucher etwas anderes kocht wird! Wir haben alle auch ordentlich Hunger, denn es gab heute für uns keine Merienda. Erstaunlich wie schnell man sich an solche Annehmlichkeiten gewöhnt! Nach einer kurzen Pause machen wir uns dann auf den Weg zu unserer vierten Station, die Grundschule von Macabit, wo auch das Feeding-Program durchgeführt wird. Hier ist das Mittagessen zwar schon vorbei, aber wir treffen noch einige Kinder, Eltern und Lehrer zum Austausch. Nach der Merienda geht es zurück nach Bani wo wir noch eine Stunde Pause haben bevor wir um 17.00 Uhr vier der StudentInnen aus dem Scholarship-Program treffen. Mit dem Scholarship-Program werden derzeit 5 StudentInnen unterstützt. Sie befinden sich in verschiedenen Phasen des Studiums und erhalten Unterstützung bei den Schulgebühren, Kosten für Schuluniform, Material und Transport. Zwei studieren außerhalb von Pangasinan - hier kommen noch die Kosten für die Unterbringung dazu. Nach dem Treffen essen wir alle noch gemeinsam bevor dieser lange und ereignisreiche Tag für uns endet. Mein Fazit für heute: Bildung ist wichtig, richtig Essen aber auch, denn ein hungriger Bauch studiert nicht gerne.

Mittwoch, 27. Januar 2016

Oldwood und Pakwan

25/26/27.01.2016 – Anreise und erster Tag in Bani Mabuhay in Bani heißt es Dienstagnacht um 23.30 Uhr als Jutta, Theo und ich nach 14 Stunden Flug mit Zwischenstopp und 7-stündiger Autofahrt endlich unser Ziel erreichen. Müde strecken wir unsere Beine auf den harten Holzbetten aus, die uns die Schwestern im Konvent der „Sisters of St.Joseph of the apparition“ hergerichtet haben. Da das Programm für uns am Mittwoch erst um 10.30 Uhr startet können wir ausschlafen und gemütlich frühstücken. Dann gehen wir als erstes zur Kirche, begrüßen die Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro und in der Küche und nach einem kurzen Blick in die Kirche müssen wir erst mal zur Bank um Geld zu wechseln. Da es für Jutta und Theo der erste Besuch in Bani ist, kommt es sehr gelegen, dass in Bani derzeit die Vorbereitungen auf das Pakwan-Festival („Fest der Wassermelone“) in vollem Gange sind. Wir treffen Joffrey, einen der ehrenamtlichen Mitarbeiter der Gemeinde auf der Plaza und er führt uns herum. Es gibt eine Fotoausstellung vor der City Hall u.a. mit Bildern vom Pflanzen der Wassermelonen bis zur Ernte. Ein ortsansässiger Maler hat ein paar seiner Bilder ausgestellt. Daneben ist ein kleiner Bauernmarkt wo verschiedene Produkte der Region angeboten werden – alle aus „organic production“, d.h. ohne chemische Hilfsmittel gedüngt. Es gibt neben den unvermeidlichen Wassermelonen auch Kürbisse und grüne Bohnen - und natürlich „organic“ Reis. Ein weiterer Programmpunkt dieses Festes ist an diesem Tag „Pakwan-Cooking“ – ein Kochwettbewerb rund um die Wassermelone. Wir werden Zeugen wie fünf verschiedene Köchinnen Wassermelonen in verschiedenen Gerichten als Zutat verwenden. Es gibt Fleischbällchen mit Melone, Melonenburger, eine Melonensuppe die in einer ausgehöhlten grünen Wassermelone serviert wird, Melonen gemischt mit Gemüse, als Muffins und im Reiskuchen. Eine 5-köpfige Jury bewertet die Gerichte nach Aussehen und Geschmack und vergibt für jedes Gericht Punkte. Nach der Auszählung der Punkte wird dann vom Bürgermeister die Siegerin bekannt gegeben. Das bekommen wir nicht mehr mit, denn in der Zwischenzeit ist Jasmine gekommen, die die weitere Führung übernimmt. Das heißt sie zeigt uns das Haus ihrer Gastfamilie bevor wir uns zum gemeinsamen Mittagessen mit Fr. Jonas, Fr. Divino und der ganzen Partnerschaftsgruppe von Bani im Pfarrhaus einfinden. Nach der Mittagspause werden wir um 15.00 Uhr abgeholt und verbringen den Rest des Tages in einem Beachresort des ehemaligen Bürgermeisters von Bani mit dem klangvollen Namen „Oldwood by the sea“. Der Name ist hier Programm – alle Gebäude dieses Resort sind aus altem Holz gebaut, das der Architekt aus Abrisshäusern und anderen Quellen für altes Holz zusammengekauft hat. Jedes Gebäude hat durch die verschiedenen verwendeten Hölzer seinen ganz eigenen Charme. Außerdem ist die Lage phantastisch – eine Bucht mit Blick auf das Chinesische Meer (bzw. das philippinische Meer - kommt immer darauf an wen man fragt!). Nach der Merienda gibt uns Dulce einen kurzen Bericht über den aktuellen Stand der laufenden Projekte, die durch die Spenden aus Schmitten unterstützt werden: 1) das „Feeding-Program“ (Schulspeisung) findet in diesem Schuljahr an drei verschiedenen kleineren Grundschulen statt (Macabit, Calabeng und Dacap Sur) insgesamt nehmen 75 unterernährte Kinder daran teil. 2) das „Scholarship-Program“ (Schülerförderung) unterstützt im Schuljahr 2015/2016 insgesamt 5 StudentInnen die sich in verschiedenen Phasen der Ausbildung befinden. 3) Unterstützung von KatechetInnen – dieses Programm ist 2015 neu dazu gekommen – es werden insgesamt 30 KatechetInnen unterstützt und ausgebildet, die Kinder und Jugendliche auf die verschiedenen Sakramente vorbereiten. 4) Unterstützung für behinderte Kinder (SPED-Center – Grundschule Bani) – die Klasse der behinderten Kinder wird unterstützt mit Lehrmaterial. Wer hierfür gerne spenden möchte – Kennwort „Partnerschaft Bani“ – Kath.Kirchengemeinde St.Georg - Konto IBAN DE60 5019 0000 0300 7504 60 – BID FFVBDEFF. Wir beschließen den Tag in fröhlicher Runde mit einem leckeren Abendessen auf der Terrasse mit Blick aufs Meer, leider ohne spektakulären Sonnenuntergang, da es bewölkt ist. Auf der Heimfahrt werden wir dafür entschädigt mit dem Blick auf einen fast roten Vollmond der zum Greifen nah scheint. Dazu fällt mir eines dieser schönen Lieder aus dem Gotteslob ein – „O Gott wie schön ist Deine Welt…“!

Montag, 25. Januar 2016

Reise 2016 - zum 7.Mal nach Alaminos und Bani

Hallo zusammen,
Heuet um 15:25h geht's los - ich starte zu meiner 7.Reise nach Alaminos und Bani. Diesmal nicht mit einer offiziellen Reisegruppe aber auch nicht alleine: mit von der Partie sind Jutta und Theo Usinger aus Niederreifenberg die ihre Grossnichte Jasmine in Bani besuche wollen...und natürlich auch unsere Partnergemeinde! Nach kalten Wintertagen freue ich mich auf die Sonne und die Wärme.
Und ich bin gespannt was sich seit meinem letzten Besuch vor einem Jahr verändert hat. Also dran bleiben, in den nächste 14 Tagen werde ich hier wieder von meiner Reise berichten!
Bis bald - bye sa ngayon.
Petra