Nach der ersten Nacht im Priesterseminar, begleitet von den
ungewohnten Geräuschen wie lautes Hundegebell nachts um 2.00h und intensivem
Vögelgezwitscher nach Sonnenaufgang direkt vor dem Fenster ,sitzen wir mehr
oder weniger ausgeschlafen am Frühstückstisch. Wir genießen die mitgebrachten
Köstlichkeiten (Nutella, Marmelade, Wurst) zusammen mit lokalen Früchten (Mangos,
Bananen, Melone). Bevor wir dann nach Alaminos fahren zeigt uns Noli, ein
Mitarbeiter des Social Action Center, noch die Farm hinter dem Priesterseminar
wo Reis und Gemüse angebaut wird. Da die Regenzeit bereits vorbei ist, sind nur
noch die Felder mit Reis bepflanzt, die in der Nähe der Wasserquelle liegen,
alle anderen Felder liegen brach bis zur nächsten Regenzeit die ca. Mai/Juni
beginnt.
In Alaminos erwarten uns Sr. Carol und Fr. Windell, der u.a.
Leiter des Social Action Center ist. Unser Programm für heute sieht folgende
Punkte vor: St. Joseph College, Radio Station und Social Action Center. Zuerst machen
wir mit der Schulleiterin einen Rundgang durch das St. Joseph College, in dem
von der ersten bis zur neunten Klasse (amerikan.Schulsystem) insgesamt ca. 1.300 SchülerInnen von 45
LehrerInnen unterrichtet werden. Das College ist eine Privatschule und gehört
dem Bistum Alaminos. Die SchülerInnen zahlen zwischen 11.000 und 14.000 Pesos
Schulgeld pro Jahr (bei heutigem Kurs sind das zwischen 220 und 280 Euro). Aus
dem eingenommenen Schulgeld finanziert das Bistum die laufenden Kosten und
Gehälter der LehrerInnen und Verwaltungsangestellten.
Die Schulleiterin führt uns in eine der unteren Klassen in
der gerade Mathematikunterricht stattfindet, der natürlich durch unser
Erscheinen unterbrochen wird – an deutschen Schulen undenkbar, aber hier
offensichtlich kein Problem. „Good morning visitors“ schallt es uns entgegen,
als wir den Klassenraum betreten. Vanessa hat nach kurzer Zeit schon das Eis
gebrochen und so gibt es für das Foto sogar ein paar lächelnde Gesichter.
Nach unserem Schulrundgang geht es zur Radiostation – hier
ist seit kurzem nur noch der AM-Sender aktiv
– der FM-Sender ist umgezogen nach Burgos und wird dort von Fr. Aaron
und seinen Mitbrüdern betrieben. Da die beiden leitenden Priester nicht da sind
verschieben wir unseren Besuch auf einen anderen Tag und gehen stattdessen
direkt weiter zum Social Action Center. Fr. Windell ist hier seit einiger Zeit
der Leiter. Er ist dabei, mit Unterstützung von Sr. Carol, die Arbeitsbereiche
des Centers neu zu strukturieren. In einer kurzen Präsentation erfahren wir von
den Projekten und Aktivitäten. Unter dem neuen Namen Diocesan Caritas Center soll diese neu gegliedert und durchgeführt
werden.
So vergeht der Vormittag schnell und schon ist es Zeit zum
Mittagessen, das wir heute im Bischofshaus einnehmen. Anschließend versuchen
Vanessa und ich unsere bisherigen Berichte hochzuladen, was sich als schwierig
erweist, da die Internetverbindung nicht sehr stabil ist und immer wieder
zusammen bricht. Wenn ich mein Blog also nur unregelmäßig füllen kann liegt das
auch daran. Ich hoffe, dass Ihr mir als LeserInnen trotzdem treu bleibt…;-)
Nach einer kurzen Mittagspause müssen wir dann noch ein paar
Besorgungen machen. Friederike und Carolin kennen sich inzwischen in Alaminos
gut aus und stehen uns als Shoppingberaterinnen zur Seite. So können wir unsere
To-Do-Liste in kurzer Zeit erledigen und nach einer Kaffeepause im Bischofshaus
geht es zurück ins Priesterseminar. Die Rückfahrt bildet den krönenden Abschluss
dieses Tages, denn wir fahren nicht mit dem Auto sondern verteilt auf drei
Tricycles (Motorrad mit meistens überdachtem Beiwagen in dem nicht allzu viel
Platz ist). Das Fahrerlebnis ist wirklich einmalig – jede Bodenwelle ist direkt
spürbar und der Fahrtwind bringt uns in den Genuss der verschiedensten Gerüche -
von Kohlendioxid bis Knoblauchduft ist
alles dabei.
Dieser Tag endet in guter Tradition nach dem Essen mit dem
gemeinsamen Abendgebet und anschließender Runde bei San Miguel-Bier.
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