Nach nicht mal einem Jahr (wer meinen Blog verfolgt erinnert
sich) bin ich schon wieder auf dem Weg nach Alaminos. Meine inzwischen sechste
Reise startet am Freitag, nach einem gemeinsamen Frühstück mit meinen Eltern
und meinem Neffen Leo. Die drei bringen mich zur U-Bahn Haltestelle „Hohemark“
von wo ich mit dem ÖPNV den Weg zum Flughafen antrete. Da alle Anschlüsse
klappen bin ich schon eine ¾-Stunde vor der verabredeten Zeit am Terminal 2 und
verbringe die Wartezeit auf den Rest der Reisegruppe mit „Leute gucken“. Dieses
Jahr besteht unsere Reisegruppe außer mir aus folgenden Personen: Antoinette
aus Schwanheim, Matthias und Hiltrud aus Hofheim, Annett aus Hochheim, Harald
aus Bonames und Vanessa von der Abteilung Weltkirche im BO aus Limburg.
Da die Tickets günstig waren, fliegen mal wieder mit
Emirates, also über Dubai. Nach dem Einchecken bleibt nur kurze Zeit für ein
letztes Gruppenfoto und Verabschiedung von denen, die daheim bleiben müssen.
Als wir Passkontrolle (inzwischen voll automatisiert) und Sicherheitscheck
hinter uns gelassen haben stellen wir fest, dass wir schon an der
Flughafenkapelle vorbei sind. Also findet unser kleiner Reisesegen in einer
Ecke des Wartebereichs vor dem Boarding statt. Von dort rufen wir ein letztes
Mal Peter an, der leider seine Reise dieses Jahr aus Krankheitsgründen absagen
musste, was wir alle sehr bedauern.
Der Flug von Frankfurt nach Dubai verläuft einigermaßen
ruhig und angenehm. Wir haben viel Platz, da es sich um eines der größeren
Flugzeugmodelle handelt (A380?? – da kenn ich mich zu wenig aus) und die
Maschine nicht ausgebucht ist. Die 6 Stunden bis Dubai vergehen schnell und wir
landen in der hell erleuchteten Stadt inmitten der Wüste um 23:55h Ortszeit.
Jetzt müssen wir bis 3:30h warten – dann startet unser Anschlussflug nach
Manila. Die Wartezeit überbrücken wir mit einem Spaziergang durch die Geschäfte
des Flughafens. Trotzdem es mitten in der Nacht ist, kommt man sich vor, wie am
Samstag auf der Zeil. Dubai ist in dieser Region ein Drehkreuz für Flüge aus
und in alle/n Richtungen und das rund um die Uhr, sowas wie ein Nachtflugverbot
ist hier nicht bekannt.
Der zweite Teil der Reise verläuft dann schon etwas beengter
als der erste. Die Maschine ist fast voll und auch kleiner. Trotzdem versuchen
wir zu schlafen, da sich die Müdigkeit inzwischen eingestellt hat. Das gelingt
Einigen mehr, den Anderen weniger. Bei unserer Landung in Manila sind dann alle
aber wieder wach. Wir landen um 16:00h am neuen Terminal 3 – das war letztes
Jahr noch im Bau und wurde kurz vor dem Pabstbesuch eröffnet. Wir sind mit Sr.
Carol im Abholbereich im Sektor XYZ verabredet. Als wir aus dem
Flughafengebäude kommen gibt es aber nur die Sektoren 1-9. Nach einem Telefonat
mir Sr. Carol stellt sich heraus, dass sie uns am „alten“ Terminal 1/2 erwartet
hat. Nach ½ Stunde sind die Abholfahrzeuge dann da und aufgrund der
fortgeschrittenen Zeit verabreden wir direkt zum Abendessen zu fahren und
danach erst in den Konvent, wo wir übernachten.
Eigentlich könnte es dann los gehen, aber in dem
Abholbereich geht es auf einmal nicht mehr vorwärts. Die Autos stehen in drei
Spuren und wir brauchen mehr als 2 Stunden um aus dem Flughafenbereich heraus
und auf die andere Seite zu kommen in Richtung Hafen. Das liegt neben dem hohen
Verkehrsaufkommen u.a. auch daran, dass sich die 3-spurige Trasse am Ende des
Flughafenbereichs auf eine Spur verengt und dann in den zäh fließenden Verkehr
mündet. Das ist hier natürlich nicht mit Ampeln geregelt und so fahren alle auf
einmal los und kreuz und quer. Aber irgendwann schaffen wir es dann doch noch
zum Hafen, wo wir in einem Restaurant Fisch und Meeresfrüchte essen, die wir
vorher noch auf dem direkt daneben liegenden Markt gekauft haben. Müde und satt
kommen wir dann so gegen 22:30h im Konvent der Salvatorian Sisters an, wo wir
direkt unsere Zimmer beziehen und schlafen gehen.
Der Sonntag beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück mit
Mangos, Toast mit Marmelade und Rührei. Dann starten wir direkt in Richtung
Alaminos. Da kein Werktag ist sind die Straßen angenehm leer und wir erreichen
bald den Highway nach Norden. In Tarlac, wo wir sonst immer unsere Mittagspause
einlegen, machen wir eine kurze Pause und fahre dann direkt weiter, da es für
Lunch noch zu früh ist. Gegen Mittag sind wir schon in Mangatarem, wo wir unser
Mittagessen im einzigen Restaurant am Ort einnehmen. Mit uns sind aber auch
viele Andere auf diese Idee gekommen und so ist das Lokal voll und wir müssen
ca. eine ¾-Stunde warten bis wir uns endlich zum Essen setzten können. Viele
Tische sind reserviert, u.a. auch für eine Hochzeit mit mehr als 30 Personen.
So kann man natürlich auch den schönsten Tag im Leben verbringen – Essen in
einem Fastfood-Restaurant. Es kann sich halt nicht jeder eine opulente Feier
leisten.
Nach einer kurzen Stipvisite in der Kirche machen wir uns
auf den Weg die letzten Kilometer bis zum Priesterseminar hinter uns zu
bringen. Wir kommen gegen 15:00h in Makatiw an und werden von 5 der 9
Seminaristen willkommen geheißen. Um 18:00h
gibt es einen Gottesdienst mit Fr. Mel und den Priestern und Freunden aus den
Partnergemeinden. Bis dahin haben wir Zeit anzukommen, unsere Koffer
auszupacken und schon die Umgebung des
Priesterseminars zu erkunden.
Den Gottesdienst feiern wir mit den Delegationen aus unseren
3 Partnergemeinden Bani, Mabini und Salasa und natürlich mit Carolin und
Friederike, den beiden Freiwilligen, die die nächste Woche mit uns verbringen
werden. Nach dem Gottesdienst und Abendessen folgt ein kleines Programm mit der
Vorstellung der verschiedenen Gruppen und einem gemeinsamen Lied zum Abschluss.
Wie nach „Filipino-Time“ üblich endet die Veranstaltung noch vor 21.00h, denn
viele haben einen etwas weiteren Heimweg und Montag ist für die meisten wieder
ein Arbeitstag.
Nachdem alle Gäste gegangen sind sprechen wir mit Sr. Carol
noch das Programm der nächsten 14 Tage durch und beenden unsere Rund bald, denn
nach zwei Reisetagen mit wenig Schlaf benötigen wir alle ein bisschen Erholung.
Von lauter Karaokemusik aus der Nachbarschaft werden wir mehr oder weniger sanft
in den Schlaf gesungen.
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